«Die neue Baby-Nespresso ist teuer»

Aktualisiert

Kritik am Schoppen-Automat«Die neue Baby-Nespresso ist teuer»

Mit Milchkapseln können Eltern das Fläschchen für ihr Kleinkind wie einen Kaffee zubereiten. Die Konsumentenschützer haben allerdings Vorbehalte.

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whr/hpa
Der letzte Schrei von Nestlé: Eine «Nespresso»-Maschine für Baby-Schoppen. (Bild: Nestlé)

Der letzte Schrei von Nestlé: Eine «Nespresso»-Maschine für Baby-Schoppen. (Bild: Nestlé)

Früh übt sich, wer ein Meister werden will. Bereits vom ersten Tag an sollen Babys lernen, dass ihr bevorzugtes Getränk aus einer Maschine kommt, die aussieht wie eine Kaffeemaschine. Die «BabyNes», ein Produktesystem, das der Nahrungsmittel-Multi Nestlé am Mittwoch auf den Markt brachte, ersetzt das Stillen oder das aufwändige Zubereiten des Schoppens. Wie beim Nespresso-System stehen verschiedene Sorten von Kapseln, hier verschiedene Milchsorten, zur Verfügung. «BabyNes» gelangt vorerst nur in der Schweiz zum Verkauf, wie Nestlé bekannt gab.

«Das Stillen des Babys ist besser»

Die Stiftung für Konsumentenschutz Schweiz (SKS) hat Vorbehalte gegenüber dem neuen Produkt. Grundsätzlich sei für ein Baby Stillen das Beste und Kostengünstigste. Das neue System von Nestlé mache es den Eltern zweifellos einfach und bequem, Babys und Kleinkinder per Schoppen zu ernähren. Da würden die Hinweise auf die Vorteile des Stillens auf der Homepage von BabyNes wenig nützen, meint Josianne Walpen, Leiterin Ernährung und Landwirtschaft des SKS. Die Absicht von Nestlé sei klar: Möglichst viel Absatz mit diesem neuen Produkt zu erzielen.

Zudem kann man an dem System dasselbe kritisieren wie beim Kaffee-System von Nestlé generell: Die neue Baby-Nespresso sei teuer - die Maschine kostet 250 Franken, ein einziger Schoppen offenbar 2 Franken. Man bindet sich an einen Anbieter, weil die Kapseln nur dort bezogen werden und man produziert damit viel Abfall. Walpen: «Zudem lernt man früh, dass Nestlé einen durch das Leben begleiten soll.»

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