Weihnachten ist uns 1000 Franken wert

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Fest, Food und GeschenkeWeihnachten ist uns 1000 Franken wert

Die Schweizer Konsumenten sind in guter Stimmung. Pro Haushalt wollen sie für Weihnachten im Schnitt 996 Franken ausgegeben. Gerade originell sind sie bei den Geschenkideen aber nicht.

S. Spaeth
von
S. Spaeth
Ein grössers Geschenk als im Vorjahr? Ein Schweizer Haushalt gibt für Weihnachtachten in diesem Jahr 996 Franken aus.

Ein grössers Geschenk als im Vorjahr? Ein Schweizer Haushalt gibt für Weihnachtachten in diesem Jahr 996 Franken aus.

Weihnachten ist für den Detailhandel die wichtigste Zeit des Jahres. Je nach Geschäft steuert das Weihnachtsgeschäft rund 20 Prozent zum Jahresumsatz bei. «Die Umsätze sind teils doppelt so hoch wie in einem normalen Monat», sagt Detailhandelsexperte Gotthard F. Wangler. Das Weihnachtsgeschäft ist laut Wangler gut angelaufen. «Mit dem Schnee kommen die Kunden.»

Ausgezeichnet ist auch die Stimmung bei den Konsumenten. Laut einer Umfrage der Wirtschaftsberatung Deloitte planen die Schweizer Haushalte im Durchschnitt für Weihnachten 4,3 Prozent mehr auszugeben als im Vorjahr. Konkret sind es 996 Franken. Im vergangenen Jahr waren es lediglich 955 Franken. Einen Höhepunkt erreichten die Ausgaben mit 1038 Franken im Jahr 2010.

Die Ausgaben von 996 Franken setzen sich wie folgt zusammen: Für das Essen investieren die Schweizer 299 Franken, für die Geschenke 561 Franken und für das Socialising drumherum noch 136 Franken.

Einkaufstourismus: Detailhändler verlieren Milliarden

Was nach einer guten Nachricht tönt für den Detailhandel, ist aber nicht nur erfreulich. 48 Prozent der Konsumenten gaben nämlich laut der repräsentativen Umfrage auch an, einen Teil ihrer Weihnachtsausgaben im Euroraum zu tätigen. Das ist zwar eine Abnahme um 8 Prozentpunkte gegenbüber dem Vorjahr. Anfang November zeigte eine Umfrage der Beratungsfirma Ernst & Young aber genau das umgekehrte Bild.

Laut Ernst & Young planen 33 Prozent einen Teil ihrer Einkäufe im Euroraum zu tätigen. 12 Prozent davon gaben sogar an, den Grossteil ihrer Geschenke beim «billigen Nachbarn» zu besorgen, was einer Zunahme um 5 Prozentpunkte gegenüber 2011 entspricht. Detailhandelsexperten Wangler hält die Zahlen aus der Befragung für zu hoch. «Viele Personen tätigen ihre Weihnachtseinkäufe in der Realität dann doch nicht im Ausland.»

Dass preissensible Schweizer ihr Weihnachts-Shopping nach Lörrach, Waldshut oder Konstanz verlagern, ist für den Schweizer Detailhandel ein grosses Problem. 2011 entgingen den hiesigen Geschäften laut Berechnungen der Credit Suisse Umsätze von 4 bis 5 Milliarden Franken. Das Gewerbe rechnet aktuell sogar mit Einbussen von gegen 8 Milliarden.

Bargeldgeschenk liegt im Trend

Das beliebteste effektiv gekaufte Weihnachtspräsent ist das Buch. Laut der Deloitte-Weihnachtsstudie planen 40 Prozent der Befragten, Bücher zu verschenken. Hoch im Kurs sind auch Schokolade und Pralinen, was 28 Prozent der Schweizerinnen und Schweizer verschenken wollen.

Im Trend liegen in diesem Jahr die Bargeld-Geschenke. 21 Prozent gaben an, ihren Liebsten Bargeld unter den Weihnachtsbaum zu legen. Das steht im Gegensatz zur Umfrage aus dem Vorjahr, als Bargeld nicht einmal unter den Top-Ten der beliebtesten Geschenke anzutreffen war (Rangliste siehe unten). Am schwierigsten zu beschenken sind laut der Weihnachtsumfrage von Deloitte Junge zwischen 12 und 18 Jahren: Mehr als ein Viertel gab an, keine Ahnung zu haben, was sie den Teenagern schenken könnten.

Die beliebtesten Geschenke in der Schweiz

Quelle: Deloitte Switzerland

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