So versichern Sie sich bei unbezahltem Urlaub

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Vorsicht LückenSo versichern Sie sich bei unbezahltem Urlaub

Die Krise führt dazu, dass viele – nicht immer freiwillig – unbezahlte Ferien beziehen. Vorher sollte man aber prüfen, ob man auch genügend versichert ist.

Dajan Roman
von
Dajan Roman

Viele, die sich schon immer nach einer längeren Auszeit gesehnt haben, machen in der jetzigen Wirtschaftskrise Ernst und gehen beispielsweise auf die lange geplante Weltreise. Weil die Geschäfte zurzeit nämlich nicht überall gut laufen, ist der Chef oft gar nicht unglücklich darüber, ein paar Monatslöhne einzusparen. «Wer für ein paar Monate in den unbezahlten Urlaub fährt, muss aber wissen, dass, wenn der Lohn wegfällt, Versicherungslücken entstehen», sagt Rechtsanwalt Alain Dupont.

Das trifft besonders für die Unfallversicherung zu. Denn: Der Versicherungsschutz bei Unfällen endet 30 Tage nach dem Unterbruch des Arbeitsverhältnisses. «Die Unfall­deckung kann aber um maximal 180 Tage verlängert werden», erklärt Arbeitsrechtsspezialist Dupont. Dafür könne man bei der Unfallver­sicherung des Arbeitgebers ­eine sogenannte «Abredeversicherung» abschliessen.

Auch bei der Pensions­kasse entstehen Lücken: Nach 30 Tagen endet der gesetzliche Schutz bei Tod und Invalidität. «Falls das Reglement es zulässt, sollte man während den Ferien die vollen Beiträge weiter einzahlen, inklusive Arbeitgeberanteil», so Dupont. Wer wegen des Urlaubs nicht auf den jährlichen AHV-Mindest­beitrag (460 Franken inkl. Arbeitgeberanteil) kommt, sollte die Differenz nach­zahlen. Laut Dupont gibt es ­besonders noch eines zu ­beachten: «Während der ­unbezahlten Ferien darf der Arbeitgeber kündigen – es gibt keinen Kündigungsschutz.»

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Teure Spitäler im Ausland

Wer während des unbezahlten Urlaubs verunfallt, ist durch die Abredeversicherung geschützt (siehe Haupttext). Bei Krankheit übernimmt die Grundver­sicherung der Krankenkasse die ­Heilungskosten, aber ­höchstens das Doppelte der Kosten in der Schweiz. Weil in Ländern wie Kanada, den USA oder Australien Ärzte und Spitäler viel teurer sein können als in der Schweiz, sollte man für die Ferien eine Zusatzversicherung abschlies­sen.

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