TourismusSpanien und Griechenland boomen
Die gebeutelten EU-Länder sind touristisch wieder gefragt. Das schlechte Frühlingswetter sowie günstige Preise bescheren Spanien und Griechenland hohe Zuwachsraten.
Seit letztem Freitag sind die südeuropäischen Destinationen bei den Sonnenhungrigen aus der Schweiz wieder sehr gefragt: Die Krise in Ägypten und die erweiterte Reisewarnung des EDA bewegen viele Touristen, ihre Ferien in die Südtürkei, auf die griechischen Inseln oder die Kanaren zu verlegen. Dies bestätigen die beiden Reiseveranstalter Hotelplan Suisse und Kuoni.
Wie nachhaltig sich die Krise am Nil auf den Tourismus in den Ländern Südeuropas auswirkt, wird sich aber erst noch zeigen. Kuoni-Sprecher Julian Chan: «Zum jetzigen Zeitpunkt lässt sich dazu noch nichts Konkretes sagen.» Dennoch steuern die beiden wirtschaftlich gebeutelten EU-Nationen Spanien und Griechenland – neben der Südtürkei – auf einen neuen Tourismus-Boom zu.
Griechische und spanische Inseln gefragt
Gemäss Chan feiert Griechenland allgemein ein Comeback in diesem Jahr: «Die Buchungszunahme beträgt für Griechenland 25 Prozent gegenüber dem Vorjahr.» Vor allem die griechischen Inseln wie Kreta, Rhodos und Kos, aber auch die kleineren wie Santorini, Mykonos oder Zakynthos würden stark nachgefragt, sagt Chan. Das passt zu den Zahlen, welche die griechische Notenbank am Montag präsentierte: Die Tourismuseinnahmen stiegen im Juni binnen Jahresfrist um 21 Prozent auf 1,6 Milliarden Euro.
Ebenso gehört Spanien zu den diesjährigen Tourismus-Gewinnern innerhalb der EU: Für Destinationen wie die Balearen und die Kanarischen Inseln verzeichnet Kuoni aus der Schweiz ein Plus von rund zehn Prozent, wie Chan sagt: «Die südeuropäischen Destinationen profitierten dieses Jahr vom schlechten Frühlingswetter in unseren Breitengraden sowie von günstigen Währungen», erklärt er. Zudem seien die Ferienangebote ausgebaut worden.
Grosse Zunahme bei Russen
Zum Tourismus-Boom tragen aber nicht nur die Schweizer Touristen bei. Sowohl Spanien als auch Griechenland werden vermehrt wieder von britischen, französischen und deutschen Gästen besucht. Den grössten Anstieg verzeichneten in beiden Ländern aber die Gäste aus Russland: In Spanien kamen 33 Prozent mehr als im Vorjahr, wie das Tourismusministerium mitteilt. In Griechenland stieg der Zahl der russischen Gäste, die gewöhnlich mehr Geld ausgeben als Deutsche und Briten, ebenfalls um rund ein Drittel.