Gewinn der Swisscom sinkt um 6 Prozent

Aktualisiert

Durchzogene QuartalszahlenGewinn der Swisscom sinkt um 6 Prozent

Die Swisscom ist zwar mit mehr Umsatz, dafür aber mit weniger Gewinn ins Geschäftsjahr 2015 gestartet. Der Umsatz stieg im ersten Quartal auf 2,893 Milliarden Franken.

Im ersten Quartal konnte die Swisscom zwar den Umsatz steigern, nicht jedoch den Gewinn.

Im ersten Quartal konnte die Swisscom zwar den Umsatz steigern, nicht jedoch den Gewinn.

Unter dem Strich verdiente die Swisscom in den ersten drei Monaten des laufenden Jahres 351 Mio. Franken. Das sind 5,9 Prozent weniger als im gleichen Vorjahreszeitraum, wie das Unternehmen am Mittwoch in einem Communiqué bekanntgab. Der Betriebsgewinn vor Abschreibern und Amortisationen (EBITDA) schrumpfte um 0,9 Prozent auf 1,051 Mia. Franken.

Damit hat die Swisscom die Erwartungen der Finanzgemeinde bei Umsatz und EBITDA übertroffen, beim Reingewinn allerdings verfehlt. Analysten hatten im Durchschnitt gemäss der Nachrichtenagentur AWP einen Umsatz von 2,793 Mia. Franken, einen EBITDA von 1,033 Mia. Fr. und einen Reingewinn von 363 Mio. Fr. vorhergesagt.

Viele Neukunden

«Trotz Währungsturbulenzen und steigendem Kostendruck sind wir mit einem guten Ergebnis ins Jahr gestartet», erklärte Konzernchef Urs Schaeppi im Communiqué. «Anhaltend hohe Investitionen und gleichzeitig grosser Preisdruck prägen unser Geschäft.» Allein die Senkung für das Nutzen des Handys im Ausland (sogenannte Roaminggebühren) beim Abo Natel Infinity plus koste pro Jahr über 100 Mio. Franken.

«Viele Neukunden konnten wir bei Swisscom TV, Bündelverträgen und bei Fastweb gewinnen», erklärte Schaeppi. Ende März nutzten 1,26 Mio. Kunden ein Bündelangebot. Das sind 18,7 Prozent mehr als im Vorjahr. Auch das Wachstum im Festnetz hält an: Der Bestand an TV-Anschlüssen stieg innert Jahresfrist um 14,2 Prozent auf 1,2 Millionen.

Cablecom-Angebot kaum spürbar

Ebenfalls zulegen konnte die Swisscom im Mobilfunk. Hier stieg die Kundenzahl innert Jahresfrist um 2 Prozent auf 6,6 Millionen. Die mobile Datennutzung im Ausland habe sich mit der Senkung der Roaming-Preise verdoppelt.

Die Ausweitung des Mobilfunkangebots von UPC Cablecom werde einen sehr kleinen Einfluss auf die Swisscom haben, sagte Schaeppi: «Die Dynamik im Schweizer Markt wird sich dadurch nicht grundsätzlich ändern.» Auch die Angebote des von Orange in Salt umbenannten Mobilfunkkonkurrenten würden für die Swisscom keinen direkten Einfluss haben.

Fastweb gewachsen

Die italienische Breitbandtochter Fastweb steigerte den Umsatz um 8,3 Prozent auf 429 Mio. Euro und den EBITDA um 11,1 Prozent auf 120 Mio. Euro. Allerdings machte hier der starke Franken einen Strich durch die Rechnung. In Franken gerechnet schrumpfte der Umsatz um 3,1 Prozent auf 468 Mio. Fr. und der EBITDA um 1,5 Prozent auf 130 Mio. Franken.

Für das Gesamtjahr hält die Swisscom an ihrem Ausblick fest: Sie erwartet nach wie vor einen Umsatz von 11,4 Mia. Fr. und einen EBITDA von 4,2 Mia. Franken. Diesem Ausblick liegt ein Euro-Kurs von 1,00 Fr. zugrunde.

Damit erwartet die Swisscom als Folge des Franken-Schocks ein tieferes Ergebnis als im Vorjahr 2014, als 11,7 Mia. Fr. Umsatz und 4,41 Mia. Fr. EBITDA erreicht wurden. Ein Plus oder Minus von 5 Rappen beim Euro-Kurs führe auf Jahresbasis zu einer Veränderung beim Umsatz von 100 Mio. Fr. und beim EBITDA von 25 Mio. Franken, sagte Finanzchef Mario Rossi. (sda)

Deine Meinung zählt