Daniel Vasella geht zu Konkurrent von Novartis

Aktualisiert

Verwaltungsrat bei XBiotechDaniel Vasella geht zu Konkurrent von Novartis

Der ehemalige Novartis-Chef Daniel Vasella gibt sein Comeback in der Pharmabranche. Er hat bei einem texanischen Unternehmen angeheuert, das demnächst an die Börse geht.

von
lüs
Daniel Vasella geht zu einer Pharmafirma, die eine neuartige Krebstherapie entwickelt.

Daniel Vasella geht zu einer Pharmafirma, die eine neuartige Krebstherapie entwickelt.

Nachdem er seinen Chefposten beim Basler Pharmariesen Novartis abgegeben hatte, wanderte Daniel Vasella in die USA aus. Es wurde ruhig um den Manager, der in der Schweiz mit seinen Rekordbezügen von jährlich bis zu 42 Millionen Franken für Empörung gesorgt hatte. Jetzt ist der 61-Jährige zurück: Er wird Verwaltungsrat der Pharmafirma XBiotech mit Sitz im texanischen Austin, wie der «Tages-Anzeiger» berichtet.

«Wir heissen Daniel Vasella herzlich als Verwaltungsrat unseres Unternehmens willkommen. Wir freuen uns, dass Dr. Vasella uns helfen will, die Kommerzialisierung unserer Produkte voranzutreiben», wird XBiotech-Chef John Simard in der Mitteilung zitiert.

Vasella könnte von Börsengang profitieren

XBioetch arbeitet an einer neuartigen Krebstherapie, die das Leben von Krebspatienten um bis zu 50 Prozent verlängern soll. Demnächst soll ein Medikament lanciert werden. Noch in diesem Jahr will XBioetch an die Börse gehen und am Markt 100 Millionen Dollar aufnehmen. Vasella wird wie alle Verwaltungsräte der Firma mit Optionen entlöhnt.

Vasella ist nicht der einzige Schweizer, der sich für XBiotech engagiert: Auch der Nobelpreisträger Rolf Zinkernagel und der Dermatologe Thomas Kündig, ein Forscher am Universitätsspital Zürich, sind laut dem «Tages-Anzeiger» für die Firma tätig.

Ähnliche Produkte wie Novartis

Das Jungunternehmen XBiotech spielt zwar längst nicht in der gleichen Liga wie der Riese Novartis, es steht mit dem Basler Konzern, dessen Ehrenpräsident Vasella ist, bei einzelnen Produkten aber in direkter Konkurrenz.

Vasella hatte Novartis im Februar 2013 verlassen – er stellte sich nicht als Verwaltungsrat nicht mehr zur Wahl. Zum Abgang liess er sich für seine Beratertätigkeit und die Einhaltung eines Konkurrenzverbots 72 Millionen Franken zusprechen. Dies wurde zwei Wochen vor der Abstimmung über die «Abzocker-Initiative» bekannt. Vasella gab den Verzicht auf das Geld – und damit auch auf die Einhaltung eines Konkurrenzverbots – bekannt, die Geschichte trug aber wohl entscheidend dazu bei, dass die Initiative angenommen wurde.

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