So siehts ausLeutschenbach verpasst sich neue Logos
Schluss mit dem knappen SF: Ab Ende Jahr nennt sich das Schweizer Fernsehen SRF. 20 Minuten Online zeigt erstmals die neuen Logos.
Kurz und knackig war einmal, jetzt wird das R ausgerollt. Ab Ende Jahr nennt sich das Schweizer Fernsehen nicht mehr «SF», sondern «SRF». Das Kürzel steht für «Schweizer Radio und Fernsehen» – es wird ebenfalls bei Radio DRS die heutigen Sendernamen ersetzen.
20 Minuten Online liegt der Entwurf des künftigen Logos vor. «Insbesondere an den Farben wird noch gearbeitet», erklärt SF-Sprecher Melchior Bruder. Doch es zeigt sich schon: Der akkustische Unterschied von SF zu SRF ist grösser als der optische. Das Schweizer Fernsehen hat in seine neuen Logos eine klare Botschaft gepackt: Der Name ändert, der Rest bleibt gleich.
Doch genau das sei problematisch, findet Markenmacher und ZHAW-Professor Cary Steinmann. «Wenn das Programm gleich bleibt, aber die Marke ändert, dann ist das für die Zuschauer verwirrend.» Denn schliesslich lebe eine Marke in den Herzen und Köpfen der Konsumenten «Und das scheinen die Macher nicht begriffen zu haben.»
Ganz anderer Meinung ist Markenspezialist und Unternehmensberater Kaspar Loeb. Die SRG habe die Zeichen der Zeit erkannt. «Sendernamen verlieren an Bedeutung, der Inhalt wird wichtiger.» Und deshalb mache es Sinn, möglichst wenig Medienmarken zu führen und eine einfache Markenfamilie zu bilden.
Die Logos selbst deuten für Kaspar Loeb auf einen klassischen Kompromiss. «Bei einer Logoauswahl reden immer sehr viele Menschen mit. Hier wählte man eine Variante, bei der man sich nicht zu weit weg von der bestehenden Identität bewegen wollte».
Anders sieht es Cary Steinman. «Das zeigt eindeutig: Man hat etwas gemacht und weiss nicht wieso.»
Nicht erste Änderung
Neue Namen und neue Looks haben in Zürich-Leutschenbach eine lange Tradition. Seit Mitte der 1980er änderte das Fernsehen fünf mal seinen Namen. Dabei näherte es sich abwechselnd einmal dem Radio an – um sich beim nächsten Relaunch sogleich wieder davon zu entfernen. Aus «Fernsehen DRS» wurde zuerst das «Schweizer Fernsehen», um Mitte der 1990er beides in einer sperrigen Kurzform wieder zu vereinen: «SF DRS». Das hielt gut 10 Jahre, bevor «DRS» erneut wegfiel und nur «SF» übrig blieb. Mit dem Wechsel Ende 2012 auf «SRF» für alle Radio- und Fernsehprogramme der Deutschschweiz dürften in Zukunft etwas weniger Kombinationsmöglichkeiten zur Verfügung stehen.
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