ServicewüsteIm Taxi ist der Kunde selten König
Zürich ist ein hartes Pflaster für Taxikunden. Nicht nur weisen Fahrer Gäste ab oder weigern sich, kurze Strecken zu fahren – sie verlangen auch horrende Preise.
Am Zürcher Hauptbahnhof herrscht das Taxi-Chaos. Zu viele Taxifahrer streiten sich zuweilen handgreiflich um Kunden. Grund für das Überangebot ist nicht nur der gut ausgebaute öffentliche Verkehr, sondern die Zürcher Taxipreise. Laut dem Internet-Vergleichsdienst «World Taximeter» bezahlt ein Taxikunde in Zürich doppelt so viel wie in New York.
Verglichen mit anderen Städten rund um den Globus sieht es auch nicht besser aus. In Paris bezahlt man rund 1.14 Euro (etwa 1.50 Franken) pro Kilometer, in Zürich sind es horrende 3.80 Franken für die gleiche Distanz.
Schwangere und Behinderte nicht willkommen
So ist es nicht verwunderlich, dass sich in Zürich nie eine Taxi-Kultur wie in Paris oder London entwickeln konnte. Andere Gründe, die ebenfalls nicht zu einer schicken Metropole passen: Die Zürcher Taxifahrer gelten als rüde und ungehobelt. Taxikunden erzählen von zahlreichen Ärgernissen. Kurzfahrten werden verweigert, Schwangere stehen gelassen, Behinderte und Blindenhunde schnöde abgewiesen. Ausserdem sind Schlägereien unter Taxifahrern an der Tagesordnung.
Nun soll die Ordnung in das Zürcher Taxi-Chaos gebracht werden. Roberto Weidmann, Präsident des Dachverbands Stadtzürcher Taxigewerbe, fordert die Reduktion der Anzahl auf 1200 mittels natürlicher Abgänge. Die SP hält den Vorschlag für prüfenswert, Rechte und Liberale lehnen ihn ab. Die FDP fordert strenge Fachprüfungen für die Zulassung von Taxifahrern.

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