Fehlende InnovationenApples Ideenflaute macht Händlern zu schaffen
Apple tritt auf der Stelle. Seit drei Jahren wurde kein grundlegend neues Produkt mehr vorgestellt. Dies trifft vor allem die Hersteller und Verkäufer von Schutzhüllen und Zubehör.
Lange war die Kultmarke Apple für ihre Innovationskraft bekannt. Doch seit der Lancierung des iPad mini im Herbst 2012 gibt es anstelle von neuen Gadgets nur Gerüchte und Spekulationen. Die Innovationsflaute trifft vor allem die nachgelagerten Märkte wie App-Entwickler, Händler und Verkäufer von Schutzhüllen und Zubehör.
Apple-Chef Tim Cook hat kürzlich bekannt gegeben, dass erst im Herbst wieder mit einem neuen Gerät zu rechnen sei. Eine Pause von einem Jahr bedeutet eine der längsten Innovationsflauten der jüngeren Apple-Geschichte. Und seit dem iPad, dem letzten revolutionären Produkt des Unternehmens, sind sogar drei Jahre vergangen.
30 Prozent Umsatzsteigerung
«Es wäre schön, wenn Apple wieder etwas Neues liefern würde», sagt René Kilchsperger, Geschäftsführer von Mobile Trend. Seine Firma beliefert seit 2007 Händler und Endkunden mit Zubehör für Tablets und Smartphones. Die Schweiz sei ein Apple-Land, weiss Kilchsperger. Ein neues Gadget aus Cupertino mache für sein Geschäft jeweils eine zeitweilige Umsatzsteigerung von rund 30 Prozent aus.
Ein weiterer Schweizer Zubehör-Händler bestätigt 20 Minuten anonym, dass der Markt jeweils stark auf neue Gadgets reagieren würde. Allerdings sei Samsung mit seinen Smartphones derzeit daran, Apple in der Schweiz den Rang abzulaufen. Diese Umverteilung habe zum Teil auch mit der fehlenden Innovationskraft von Apple zu tun.
«Innovationen sind ausgeblieben»
Seit dem Tod von Steve Jobs sind echte Innovationen ausgeblieben. Das Fehlen eines neuen iPad-Modells in diesem Frühjahr hat laut Experten Auswirkungen auf die Verkaufszahlen gehabt. Die Industrie wartet gegenwärtig gespannt auf den grossen Wurf aus Cupertino.
Apple-Umsatz stagniert
Das Wachstum bei Apple kommt zum Erliegen. Jetzt stagnieren neben der Produktepalette auch der Umsatz und der Gewinn fällt sogar. Im dritten Geschäftsquartal (bis Ende Juni) lag der Umsatz des iPhone- und iPad-Herstellers bei 35,3 Milliarden Dollar und damit kaum höher als im Vorjahreszeitraum. Der Gewinn ist sogar das zweite Mal in Folge geschrumpft. Er lag um 22 Prozent niedriger bei 6,9 Milliarden Dollar, wie der Konzern mitteilte.
Händler hatten sich jedoch auf noch schwächere Quartalszahlen eingestellt. Nachbörslich ist der Kurs der Apple-Aktie um fünf Prozent auf 437 Dollar gestiegen. Damit ist die Aktie vom Rekordstand von 705 Dollar vom vergangenen Jahr aber noch meilenweit entfernt.