Starker FrankenBerghotels fordern Geld vom Bund
Der starke Franken macht besonders dem alpinen Tourismus zu schaffen. Dominique De Buman vom Schweizerischen Tourismusverband weiss Abhilfe.

Will staatliche Gelder für Berghotels mobilisieren: Dominique De Buman, Präsident des Schweizerischen Tourismusverbandes.
Die momentane Hitzewelle lässt auf einen langen, warmen Sommer hoffen – und auf mehr Touristen in den kühleren Bergregionen. Ansonsten sind die Aussichten für die alpine Hotellerie wegen des starken Frankens alles andere als sonnig, wie ein Bericht der «Schweiz am Sonntag» nahelegt. «Bleibt der Franken auf dem aktuellen Niveau, sind viele Hotels langfristig in ihrer Existenz gefährdet», zitiert die Zeitung Jürg Schmid, den Direktor von Schweiz Tourismus.
Der Präsident des Schweizerischen Tourismusverbandes, Dominique de Buman, fürchtet vor allem den Ausfall von Hotels, die zentrale Stützen ihrer lokalen Wirtschaft sind. «Bringen diese keine Gäste mehr in die Region, zieht das eine Kette von Folgen nach sich», sagte der Fribourger CVP-Nationalrat.
Gelder aus kantonalem Strukturfonds
Zulieferer und Restaurants, Bergbahnen und Skischulen, Handwerker oder Läden würden ebenso unter Druck kommen, obwohl diese Strukturen in normalen Zeiten überleben würden. De Buman will derweil nicht warten und auf einen schwächeren Franken hoffen. Ein Modell, wie es der Kanton Waadt bereits kennt, könnte seiner Ansicht nach helfen.
«Dort werden bestimmte Hotels, wie Berg- oder Seilbahnen auch, zur generellen Infrastruktur einer Region gezählt.» Entsprechend erhielten sie Gelder aus dem kantonalen Strukturfonds. «Das sollten wir für die Bergregionen auch prüfen», sagte de Buman der Zeitung. Zusätzliche Gelder will de Buman keine erschliessen, sondern in bestehenden Budgets jeweils Sonderfonds schaffen. Staatliche Gelder sollten erst fliessen, wenn private Ideen zur Finanzierung nicht greifen.
Seine Idee will er in den nächsten Wochen weiter mit Branche und Politik diskutieren. Bislang seien die Reaktionen erstaunlich positiv. «Selbst in Kreisen, die solche Ideen sonst grundsätzlich ablehnen, wächst allmählich die Erkenntnis, dass etwas getan werden muss.»