FleischskandalBündner Fleischlieferant überklebt Schriftzüge
Carna Grischa versucht ihre «Visibilität zu verringern» und überklebt die Schriftzüge auf einigen Fahrzeugen. Die ersten Kunden wenden sich inzwischen von der Firma ab.
Der in die Kritik geratene Fleischverarbeiter Carna Grischa möchte in der Öffentlichkeit lieber nicht mehr erkannt werden und versucht seine «Visibilität zu verringern». Das Unternehmen hat sich deshalb dazu entschieden, die Schriftzüge bei einem Teil seiner Fahrzeuge zu überkleben, wie Carna Grischa bestätigt. Einem 20-Minuten-Leser war am Dienstag in Arosa ein entsprechendes Fahrzeug der Firma aufgefallen.
Am Wochenende wurde bekannt, dass der Bündner Fleischlieferant Carna Grischa Fleisch falsch deklariert und verkauft hat. Nun wenden sich die ersten Kunden von der Firma ab. Auf der Website der Firma, wo bisher die Logos der «Partner» an prominenter Stelle platziert waren, ist heute eine Stellungnahme des Verwaltungsrats aufgeschaltet. Einzelne Partner hätten nicht mehr auf der Seite erwähnt werden wollen, heisst es gegenüber 20 Minuten.
Grosse Kunden beenden vorläufig Zusammenarbeit
Zudem haben eine Reihe von Geschäftspartnern die Beziehungen mit Carna Grischa zumindest vorläufig beendet. Das Gastrounternehmen ZFV, das 153 Kantinen und Restaurants betreibt hat sämtliche Lieferungen von Carna Grischa gestoppt, wie ZFV-Chef Andreas Hunziker dem «Tages-Anzeiger» sagte. Zudem prüfe das Unternehmen rechtliche Schritte, weil sich verdichtet habe, «dass wir von Carna Grischa böswillig und wiederholt getäuscht worden sind».
Auch der Lieferant Bell hat die Geschäftsbeziehungen per sofort eingestellt. Zudem hätten laut dem «Tages-Anzeiger» weitere Lieferanten den Abbruch der Beziehungen zwar beschlossen, aber noch nicht kommuniziert, da diese um ausstehende Zahlungen fürchten. Das «Bündner Tagblatt» berichtete zudem, dass erste Hotels den Lieferanten bereits gewechselt hätten.