SihlcityDas hat der Roboter von Media-Markt drauf
Nützlicher Helfer oder PR-Instrument? Im Media-Markt arbeitet seit Donnerstag der Roboter Paul. 20 Minuten hat ihn getestet.
Was kann der neue Roboter im Media-Markt Sihlcity in Zürich? (Video: 20min/rkn)
Wer derzeit in den Media-Markt im Sihlcity geht, wird dort vom Roboter Paul begrüsst. Der elektronische Verkäufer bietet Kunden an, sie zu bestimmten Produkten zu führen. Wie gut das funktioniert, sehen Sie im Video. Am Donnerstag war der erste offizielle Arbeitstag des motorisierten Verkäufers.
Paul begrüsst die Kunden auf Hochdeutsch oder manchmal mit einem «Grüezi». Von seinen Gesprächspartnern erwartet er ebenfalls Hochdeutsch, denn Mundart versteht er nicht. Die notwendigen Spracherkennungs-Profile gebe es nun mal noch nicht, erklärt Martin Wild, Chief Digital Officer der Media-Markt-Saturn Retail Group.
Gespräche können Kunden frustrieren
Generell ist die Spracherkennung noch sehr holprig. Viele Kunden seien etwas frustriert, dass Paul so lange braucht, bis er etwas versteht, so Thomas Meister, Geschäftsführer des Media-Markts Sihlcity. Es brauchte einige Anläufe, bis der Roboter begriff, dass man nach einem Fernseher oder einem iPad suchte. Dafür schlägt er schon einmal selbst etwas vor.
Wenn er erst einmal begriffen hat, was der Kunde will, führt Paul ihn dann zielstrebig in die entsprechende Abteilung. Dies geschieht allerdings eher langsam. Dafür sei die Kollisionsgefahr minimal, verspricht CDO Wild. Der Roboter hält sofort an, wenn man ihm den Weg versperrt. Selbst auf den 20-Minuten-Redaktor nahm Paul Rücksicht und navigierte geschickt um ihn herum. Zudem hat der Roboter vorn und hinten je einen Knopf, mit dem man ihn im Notfall sofort ausschalten kann. Der sei aber bisher nie notwendig gewesen, versichern die Vertreter von Media-Markt.
Paul macht sich über Siri lustig
Plaudern kann Paul auch. Der Roboter beantwortet nicht nur Fragen zum Standort von Produkten, sondern spricht auch über das Wetter, macht Witze über Siri und Alexa und gibt damit an, wie cool er doch sei. Dieses Repertoire soll im Verlauf seiner Einsatzzeit in Zürich stetig wachsen. Die Beratung von Käufern bleibe aber bis auf weiteres die Aufgabe von menschlichen Angestellten. Sie seien schliesslich am besten dafür geeignet, so Wild.
«Der Roboter kommt gut bei der Kundschaft an», freut sich Thomas Meister, Geschäftsführer der Filiale. «Die einen erschrecken zwar zuerst, Paul schafft es damit aber trotzdem, ihr Interesse zu wecken.»