Ex-Serono-Boss Bertarelli «traurig und überrascht»

Aktualisiert

MassenentlassungEx-Serono-Boss Bertarelli «traurig und überrascht»

Der Ex-Besitzer von Serono, Ernesto Bertarelli, der das Unternehmen 2006 für 10 Milliarden Franken an Merck verkauft hatte, wurde von der Schliessung des Hauptsitzes überrascht.

Ernesto Bertarelli ist traurig über das Schicksal der vom Stellenabbau in der Schweiz und vor allem am Standort Genf betroffenen Mitarbeiter.

Ernesto Bertarelli ist traurig über das Schicksal der vom Stellenabbau in der Schweiz und vor allem am Standort Genf betroffenen Mitarbeiter.

Ernesto Bertarelli, ehemaliger Chef und Hauptaktionär von Serono, hat sich am Mittwoch überrascht und traurig gezeigt über den Schliessungsentscheid von Merck Serono in Genf. Der Schritt zeige, dass niemand vor Problemen der globalen Wirtschaft gefeit sei.

Es sei unglücklich, sagte Bertarelli in einem Interview in der Westschweizer Tageszeitung «Le Temps» vom Mittwoch. Er sei traurig über das Schicksal der vom Stellenabbau in der Schweiz und vor allem am Standort Genf betroffenen Mitarbeiter. Genf habe die Firmengeschichte wesentlich geprägt.

Keine verantwortliche Rolle mehr

Selbst könne er als ehemaliger Besitzer nur noch Kenntnis nehmen von dem Entscheid. Seit dem Verkauf im Jahr 2006 habe er keine verantwortliche Rolle im Unternehmen mehr inne. Der einstige Sieger der Segelregatta America's Cup zeigte sich aber sehr überrascht, über den «einzig von ökonomischen Gesichtspunkten» motivierten Schliessungsentscheid.

Der Konkurrenzdruck sei indessen gross. So schützten die einzelnen Länder ihre Interessen. Damit ist für ihn auch erklärbar, warum der deutsche Konzern Merck den Standort Genf über die Klinge springen lässt.

Bertarelli konstatiert im weiteren, Merck habe seit 2006 in Genf bedeutende Investitionen getätigt. Seit der Übernahme sei die Zahl der Beschäftigten um ein Viertel gestiegen. 2006 seien zwischen Merck und Serono aber keinerlei Übereinkünfte über den Erhalt des Standorts Genf getroffen worden. Das sei keine Bedingung gewesen, da es als Selbstverständlichkeit gegolten habe.

(sda)

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