Missbrauch befürchtetFirma bietet Frauen Geld für Muttermilch
Von einer amerikanischen Firma erhalten Mütter seit kurzem Geld für überschüssige Milch. Doch der finanzielle Anreiz sorgt für reichlich Kritik.

Geld für Muttermilch: Das Angebot einer amerikanischen Firma sorgt für Kritik.
Da Muttermilch die Überlebenschancen von Frühgeborenen erhöht, wird sie auf Intensivstationen benötigt. Mit 1200 Liter Muttermilch konnten im vergangenen Jahr in der Schweiz 460 Frühgeborene ernährt werden. Bisher sorgten Milchbanken, die die Milch von freiwilligen Spenderinnen bezogen, für kostenlosen Nachschub.
Jetzt sorgt ein neues Angebot allerdings für Unmut. So bietet die amerikanische Firma Prolacta Bioscience den Müttern seit kurzem eine finanzielle Aufwandsentschädigung für überschüssige Milch, schreibt die «NZZ am Sonntag». Diese wird schliesslich zu einem Konzentrat verarbeitet und an Intensivstationen verkauft.
Das sorgt bei den Milchbanken für Kritik. So würden durch diesen finanziellen Anreiz sozial schlechtergestellte Frauen angelockt. Zudem bestehe damit die Gefahr, dass Mütter ihre Milch verkauften und dem eigenen Baby Fertignahrung geben, sagt Gillian Weaver, Präsidentin der European Milk Bank Association zur Zeitung.