In der VerlustzoneFür Andermatt-Investor Sawiris wird es eng
Orascom, das Unternehmen des Investors Samih Sawiris, schreibt tiefrote Zahlen. Die Aussichten für sein Tourismus-Projekt in Andermatt sind ungewiss.

Ganz so weich ist Andermatt-Investor Samih Sawiris nicht mehr gebettet.
Finanzkrise und der arabischer Frühling bremsen den ägyptischen Immobilienmilliardär und Grossinvestor in Andermatt schon seit Jahren aus. Auch in den ersten neun Monaten des laufenden Geschäftsjahres musste die von ihm dominierte Orascom Holding wieder einen Verlust bekannt geben. Unterm Strich vervielfachte sich der Fehlbetrag auf 59,1 Mio Franken nach 18,9 Mio in der entsprechenden Vorjahresperiode.
4 Milliarden in Luft aufgelöst
Als die UBS vor fünfeinhalb Jahren die Aktien des Ägyptischen Strahlemannes an die Börse brachte, hatten die Aktien des Orascom-Konzerns noch einen Wert von total 4,34 Milliarden Franken. Inzwischen wird Orascom an der Börse noch mit 0,35 Milliarden Franken bewertet. 4 Milliarden Franken haben sich in der Zwischenzeit in spekulative Luft aufgelöst.
Ein Ende der Durststrecke ist nicht abzusehen. Analysten äussern sich pessimistisch: «Die weiterhin politisch unruhige Lage in Ägypten und wieder aufgeflammte Unsicherheit in Andermatt z.B. um den Bau der Villen helfen der Aktie nicht», schrieb gestern die Zürcher Kantonalbank. Vor einer Woche berichtete die «Handelszeitung» die UBS habe die Aktien von Orascom auf «Verkaufen» gesetzt. UBS wollte gestern ihre Verkaufsempfehlung für Orascom nicht kommentieren.
Wie lange kann Orascom durchhalten?
Doch wie lange kann Orascom seine Durststrecke noch durchhalten und was passiert, wenn dem Konzern in der Zwischenzeit die Luft ausgeht? «Darüber zu spekulieren, wann dem Unternehmen der Schnauf ausgeht, wenn sich die Lage in Ägypten weiter verschlimmert, ist etwa gleich sinnvoll, wie über den Einschlag eines Meteoriten nachzudenken», wehrt Orascom-Medienchef Daniel Göring ab. Auch die Urner Regierungsrätin Heidi Zgraggen sieht keinen Grund zur Besorgnis und meinte: «Ich bin zuversichtlich, dass das Ferienresort-Projekt in Andermatt wie geplant vorangetrieben wird.»