Glarus soll zum Mekka der Heli-Branche werden

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Flugplatz MollisGlarus soll zum Mekka der Heli-Branche werden

Die Schweizer Helikopter-Branche will den ausgedienten Militärflugplatz Mollis GL zum Kompetenzzentrum ausbauen. Von dort aus will man auch im arabischen Raum durchstarten.

Mollis soll zum Helikopter-Mekka werden: Monteure bei Servicearbeiten an einem Helikopter im Hangar auf dem Flugplatz in Mollis. (Archivbild)

Mollis soll zum Helikopter-Mekka werden: Monteure bei Servicearbeiten an einem Helikopter im Hangar auf dem Flugplatz in Mollis. (Archivbild)

Keystone/Arno Balzarini

Aufgrund der Topografie sind in der Schweiz zahlreiche Helikopterbetriebe angesiedelt, und es ist hierzulande viel Heli-Know-how vorhanden. Das will sich nun eine Gruppe von Unternehmern aus dem Kanton Glarus zunutze machen und den einstigen Militärflugplatz Mollis in einen Hub für die Helikopterindustrie verwandeln.

Die Standortgemeinde Glarus-Nord – seit 2013 Besitzerin des Flugplatzes – und bereits ansässige Unternehmen haben diesbezüglich eine Absichtserklärung unterzeichnet und eine Fachgruppe gegründet. Auch der Kanton Glarus unterstützt die Entwicklung: «Mit dem Flugplatz Mollis wollen wir schweizweit die Nummer eins werden, was Helikopterbau, -zulieferung, aber auch Ausbildung von Helikopterspezialisten betrifft», sagte der Leiter Standortpromotion, Christian Zehnder, dem Nachrichtenmagazin «10vor10» von SRF. Mollis biete beste Voraussetzungen, dieses Ziel zu erreichen.

Wissens- und Produktionszentrum

Derzeit sind in Mollis knapp ein halbes Dutzend Unternehmen ansässig, darunter auch die Rega, die gemeinsam mit Heli-Linth eine Basis für Rettungsflüge betreibt. Die Zahl der Flugbewegungen ist gering, soll sich aber steigern. Mollis soll nach Wunsch der Initianten zum Wissens- und Produktionszentrum für Helikopter und alles rund um die Heli-Fliegerei werden. Auf dem Flugplatz sollen künftig weitere Hangars für Helikopter und Flugzeuge stehen. Investoren hätten bereits ihre Zusage signalisiert.

Andreas Wittmer, Professor für Luftfahrt an der Uni St. Gallen, berät das Netzwerk. Er ist überzeugt, dass ein gemeinsamer Auftritt weitere Firmen nach Mollis locken werde: «Die Schweiz ist der Kompetenzort für den Betrieb von Helikoptern. Die ganze Welt schaut auf uns, wenn es um Helikopter geht.»

Arabische Märkte im Visier

Auch Martin Stucki, Geschäftsführer der in Mollis ansässigen Marenco Swisshelicopter AG, sieht viele Vorteile des Netzwerks und glaubt an das Potenzial, das Mollis und vor allem die Schweiz habe. Vom Know-how seiner Firma haben bereits andere Unternehmen wie zum Beispiel der Helikopter-Plattform-Hersteller Europoles Suisse GmbH profitiert.

Im Sommer will das Helikopternetzwerk auch in Dubai einen Ableger eröffnen. Von dort aus sollen aufstrebende Märkte wie die Vereinigten Arabischen Emirate oder Katar bearbeitet werden. Luftfahrtexperte Wittmer erkennt in dieser Region eine starke Entwicklung der Helikopterindustrie: «Viele Unternehmer fliegen vom Flughafen mit dem Helikopter zu ihren Hochhäusern oder Büros; es gibt Taxiunternehmen mit Helikoptern.» Deshalb sei es sicher interessant, in diesem Markt aktiv zu werden.

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