Google holt sich Coop ins Haus

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Shop in CafeteriaGoogle holt sich Coop ins Haus

Google ist bekannt dafür, dass seine Büros mehr sind als PC-Arbeitsplätze, Sitzungszimmer und ein Kaffeeautomat. Im neusten Bürogebäude in Zürich steht seit heute die erste Coop@home Cafeteria.

Jeremias Büchel
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Jeremias Büchel

Beim Suchmaschinengiganten Google gehört es zum Konzept, dass sich klassische Arbeits- und Freizeitaktivitäten im Büro überschneiden. Das gilt auch für Zürich. Um auf neue Ideen zu kommen, stehen den Mitarbeitern beispielsweise Karaoke-Ecken, eine Regenwaldbar, Billard- und Pingpongtische oder ein Fitnesscenter zur Verfügung.

Im Rahmen des Google-Ausbaus auf dem Hürlimann Areal, wo zusätzlich 300 Entwickler Arbeit finden, wurde das Angebot um eine Option erweitert. Neu können die Mitarbeiter in Zürich auch ihre Einkäufe auf dem Google-Areal erledigen und nach Feierabend gleich beim Ausgang abholen. Dafür ist der IT-Gigant eine Partnerschaft mit Coop eingegangen.

In der Cafeteria mit dem Konzeptnamen «Supermarkt» hängen Coop-Produktebilder mit QR-Codes, in der Mitte des Raumes steht eine zur Bar umfunktionierte Supermarkt-Kasse. Wer neben Kaffeetriken kann auch gleich der Wocheneinkauf erledigt werden. Wer zu hause seinen Kühlschrank

füllen möchte, zückt das Handy, scannt die QR-Codes und kann die Waren nach Feierabend am Firmenausgang abholen.

Weiterer Ausbau ist denkbar

Mit der Coop-Filiale auf fremdem Grund erschliesst der zweitgrösste Detailhändler der Schweiz ein neues Feld, das man gerne ausbauen würde. «Die Partnerschaft mit Google ist einmalig in der Schweiz», sagt Coop@home-Leiter Philippe Huwyler. Falls weitere Firmen Interesse zeigten, seien zusätzliche Standorte denkbar.

Google hat sich am Standort Zürich rasant entwickelt. Vor neun Jahren startete der US-Konzern mit zwei Mitarbeitern, heute sind 1100 Personen aus 75 Nationen für den Suchmaschinengiganten tätig. Die Limmatstadt ist der grösste Forschungs- und Entwicklungsstandort von Google ausserhalb der USA. Ingenieure in Zürich haben Dienste wie Google-Maps und Anwendungen für Youtube oder Gmail entwickelt.

Zürcher Erfindung: Prioritäten beim Posteingang

In Zürich entwickelt wurde beispielsweise eine am Donnerstag präsentierte neue Funktion für den Google-Email-Dienst Gmail. Neu lässt sich die Inbox nach Prioritäten ordnen. Damit kann man sich die wirklich wichtigen Mails zuerst anzeigen lassen. «Wir haben eine Lösung gesucht für Leute, die täglich Dutzende Emails erhalten. Wer über hundert Nachrichten pro Tag erhält, ist froh, wenn das Emailprogramm die wichtigsten zuerst anzeigt», so eine Entwicklerin.

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