EbayHacker-Währung Bitcoin steht vor Durchbruch
Bitcoin galt lange als unseriös. Ebay überlegt sich nun, die digitale Währung als Zahlungsmittel anzunehmen. Ricardo winkt indes ab.

Ebay überlegt sich, Bitcoin als Zahlungsmittel zu akzeptieren.
Ebay ist dabei, die akzeptierten Zahlungsmittel zu erweitern. Die Ebay-Tochter Paypal könnte eines Tages auch Bitcoin akzeptieren, sagte Ebay-Chef John Donahoe gegenüber der «Financial Times». «Digitalwährungen werden sich zu einer sehr mächtigen Sache entwickeln», so Donahoe weiter. Aktuell sei es zwar noch kein Thema, aber Ebay beobachte die Entwicklung bei Bitcoin und anderen digitalen Währungen sehr genau.
Beim Schweizer Internet-Verkaufsportal Ricardo ist man in Bezug auf Bitcoin nicht ganz so euphorisch: «Wir finden das interessant, jedoch ist die Zulassung als Zahlungsmittel nicht geplant», sagt Ricardo-Sprecher Manuel Bucher auf Anfrage von 20 Minuten.
«Einführung ist nicht geplant»
Ähnlich tönt es auch beim Onlineshop Zalando: «Wir versuchen natürlich, den Kunden immer ein möglichst umfassendes und unkompliziertes Angebot zu bieten, auch mit Blick auf die Zahlarten. Die Einführung von Bitcoins ist derzeit nicht geplant.» So auch die Antwort bei Digitec: «Diese Zahlungsmöglichkeit wird im nächsten Jahr mit grösster Wahrscheinlichkeit nicht umgesetzt», sagt Digitec-Sprecherin Stefanie Hynek. Sollte Bitcoin länger überleben, wäre eine Implementierung jedoch in zwei Jahren möglich.
Hacker-Währung Bitcoin
Die digitale Währung Bitcoin gibt es seit 2009. Hinter Bitcoin steckt kein Staat und keine Nationalbank. Gehandelt wird an Börsen im Internet, wo der Wert von Angebot und Nachfrage bestimmt wird. Die verfügbaren Bitcoins werden über einen Algorithmus gesteuert, der die Menge immer langsamer wachsen lässt. 2032 soll der letzte Bitcoin produziert werden.
Die Idee hinter der virtuellen Währung ist ein Geldsystem, das ohne zentrale Kontrollinstanz, also unabhängig von Regierungen, Zentralbanken und Geschäftsbanken, funktioniert. Die Mengenbegrenzung soll Bitcoin vor einer Inflation schützen. Bitcoin-Kritiker sprechen jedoch von einer Gefahr, die von der Währung ausgeht. Der deutsche Bundesverband Digitale Wirtschaft (BVDW) warnte: «Bitcoins besitzen das Potenzial, der gesamten Gesellschaft durch Steuerhinterziehung, Geldwäsche oder illegalen Geschäften nachhaltig zu schaden.»
Die Währung wurde zu Jahresbeginn sehr populär. Hackerangriffe und technische Probleme sorgten für ein Abflauen der Nachfrage. Zurzeit ist die Nachfrage wieder etwas grösser. Der Bitcoin-Kurs kletterte kürzlich wieder über die 200-Dollar-Marke. Zum Vergleich: Im Juli 2012 war ein Bitcoin etwa 7 Dollar wert.