Schlechte AussichtenJapan droht in die Rezession zu rutschen
Japans Konjunktur ist im dritten Quartal um 3,5 Prozent eingebrochen. Vor allem der hohe Yen, aber auch Streitigkeiten mit China machen der Exportwirtschaft zu schaffen.

Wettbewerbsnachteil: die japanische Exportwirtschaft ist am Schrumpfen.
Die Konjunkturzahlen für die Monate Juli bis einschliesslich September, die die japanische Regierung am Montag veröffentlicht hat, sind kein gutes Zeichen für die drittgrösste Volkswirtschaft der Welt. Die japanische Wirtschaftsleistung ist im dritten Quartal um 3,5 Prozent eingebrochen. Den Angaben zufolge sanken die Binnennachfrage um 0,5 Prozent und die Unternehmensinvestitionen um 3,2 Prozent.
Für das laufende Quartal von Oktober bis Dezember sagen Beobachter zudem eine Fortsetzung des Negativtrends voraus. Mit zwei rückläufigen Quartalen hintereinander befinde sich die japanische Wirtschaft dann per Definition in einer Rezession. Von April bis Juni wuchs die Wirtschaft nur um magere 0,7 Prozent. Die zunächst gemeldeten 1,4 Prozent für das zweite Quartal mussten später um die Hälfte nach unten korrigiert werden.
Vor allem ein hoher Yen macht der japanischen Exportwirtschaft zu schaffen und sorgt für einen Wettbewerbsnachteil gegenüber Südkorea, aber auch Deutschland. Für das Gesamtjahr hatte die Regierung in Tokio ein Wachstum von zwei Prozent avisiert. Streitigkeiten mit China über Inseln im Ostchinesischen Meer trugen dazu bei, dass der Absatz japanischer Produkte in China rückläufig ist. Auch der Absatz in Europa lässt angesichts der schwierigen Wirtschaftslage zu wünschen übrig. (bee/dapd)