VerschwörungstheorieKommt schon bald die D-Mark zurück?
Seit ein angeblicher Mitarbeiter der Deutschen Bank über einen Container mit neuen D-Mark-Noten berichtete, wird im Internet rege über die Rückkehr der Mark diskutiert.

«Breaking News», schreibt ein User ins konspirative Forum www.godlikeproductions.com und führt aus: Er sei Mitarbeiter der Deutschen Bank und habe soeben einen Container mit neuen D-Mark-Noten und Münzen verschickt. Die alte Währung würde wieder eingeführt. Zuerst wurde das Datum 16. Mai genannt, danach Pfingsten. Später hiess es, «man ist bereit.»
Passiert ist bisher noch gar nichts, nur dass die Einträge im Forum bereits mehr als 120 Seiten aufweisen. Die User wollen zahlreiche Hinweise auf eine Rückkehr der D-Mark ausgemacht haben: So soll die Bundesbank alle grossen Handelsketten angeschrieben haben, bei den Preisangaben keine Euro Zeichen mehr zu verwenden, deutsche Kreditkarten hätten in England reihenweise Fehlermeldungen verursacht oder ein Ausfall deutscher Internetseiten hänge mit der Wiedereinführung der D-Mark zusammen. Im Web tauchten sogar Bilder von neuen D-Mark-Noten auf.
Streit zwischen Ackermann und Merkel
Die Gerüchte ziehen immer weitere Kreise: So hätte es im Kanzleramt wegen der geplanten Euro-Umstellung ein «wildes Schreiduell» zwischen Kanzlerin Merkel und dem Chef der Deutschen Bank, Josef «Joe» Ackermann, gegeben. Und der deutsche Finanzexperte Walter K. Eichelburg behauptete vor drei Tagen auf der Website www.nextworld.tv, die «D-Mark-2» sei bereits gedruckt und befinde sich kurz vor der Einführung. Dieses Gerücht kursiert sogar in Asien.
Auch Fachblätter machen mit
Laut dem Hedge-Fonds-Manager Adam Fisher wäre eine Rückkehr zur D-Mark wünschenswert. So schrieb er kürzlich im «Handelsblatt», Deutschland sollte die D-Mark wieder einführen. Alle Gläubiger würden liebend gerne D-Mark für ihre Anleihen nehmen. Laut Umfragen wünscht sich die Hälfte der Deutschen die D-Mark zurück, um den «weichgekochten» Euro abzulösen. Der Euro hat gegenüber dem Dollar viel eingebüsst und kostet aktuell rund 1.21 Dollar. Einige Experten gehen davon aus, dass der Euro mittelfristig Parität zum Dollar erreichen könnte. Das heisst, ein Euro wäre bald für einen «Greenback» zu haben.
X für D-Mark
Ein Ausstieg Deutschlands aus dem Euro-Club ist theoretisch möglich, politisch jedoch heikel, da die Einheitswährung ihr bestes Pferd verlieren würde. Laut «Wirtschaftswoche» könnten bis die frisch gedruckten D-Mark-Scheine zirkulierten, die in Deutschland hergestellten Euro-Scheine – zu erkennen am X vor der Seriennummer – als Zahlungsmittel dienen. So würde die unkontrollierte Ausweitung der Geldmenge verhindert.
Ökonomisch wäre die Rückkehr zur D-Mark aber problematisch: Ohne Euro müsste Deutschland wieder mit hohen Kosten zur Absicherung der Landeswährung rechnen. Das würde, laut Experten zwischen 12 und 24 Milliarden Euro jährlich kosten. Zudem würde die neue D-Mark wegen massiver Kapitalzuflüsse stark aufwerten, was deutsche Exporte verteuern dürfte. Die starke D-Mark hätte für viele Produktionsbetriebe aber auch Vorteile: Sie könnten ihre Rohstoffe billiger importieren. Zurück zu den Verschwörungstheorien: Angeblich soll sogar die Bundesdruckerei bereits neue Gelddruckmaschinen geordert haben. Um die neue D-Mark herauszubringen? Das ist nicht klar. Man gibt sich zugeknöpft und will zu den Gerüchten nichts sagen.