Kreditkartenkosten: Über 1000 Franken Unterschied

Aktualisiert

Schweizweiter VergleichKreditkartenkosten: Über 1000 Franken Unterschied

Kreditkarte ist nicht gleich Kreditkarte: Je nach Anbieter und Einsatzzweck gibt es markante Differenzen. Die Gebühren können ein Mehrfaches der Jahresgebühr betragen.

von
Yves Hollenstein

Waren sie zu Anfangszeiten noch hauptsächlich Topverdienern vorenthalten, hat heute fast jeder eine Kreditkarte in seiner Brieftasche stecken. Die einen nutzen sie für geschäftliche Zwecke, die anderen zum Shoppen im Internet oder als Zahlungsmittel auf Auslandreisen.

Der Schweizer Konsument kann dabei aus einer Fülle von Kreditkarten auswählen. Doch egal für welche Art von Kreditkarte man sich entscheidet, fallen Kosten an. Neben der Jahresgrundgebühr sind dies vornehmlich versteckte Kosten wie Bargeldbezugsgebühren oder Upload-Gebühren für Prepaidkarten. Diese können je nach Nutzung ein Mehrfaches der Jahresgebühr betragen, wie ein Vergleich von Moneyland zeigt.

Der Online-Finanzvergleichsdienst hat die Leistungen und Kosten von 190 Kreditkarten-Angeboten untersucht. Resultat: Mit der günstigsten Kreditkarte können im Vergleich zur teuersten bis zu 1000 Franken pro Jahr gespart werden. Für die Analyse wurden die Kosten für die ersten zwei Jahre berechnet, da sich die Gebühren für das erste Jahr und die Folgejahre unterscheiden können. Gutschriften aus Bonusprogrammen wurden bei der Berechnung von den Kosten abgezogen.

Standard günstiger als Prepaid

Damit jeder für seinen Einsatzzweck die günstigste Karte findet, wurden für den Vergleich sechs verschiedene Nutzerprofile erstellt (siehe Box). Am meisten sparen die Vielnutzer, bei denen der Kostenunterschied für die ersten zwei Jahre mehr als 2000 Franken ausmacht. Gelegenheitsnutzer haben für die ersten zwei Jahre einen Sparvorteil von etwas mehr als 1700 Franken.

Bei der Wahl einer Standard-Kreditkarte fahren die Gelegenheitsnutzer mit der Migros-Cumulus-Mastercard am besten (Kosten für die ersten zwei Jahre: 41.90 Franken). Wollen sie dagegen eine Prepaid-Karte, bietet sich die PostFinance Mastercard Value an (105.60 Franken).

Möchten Vielnutzer hingegen sparen, führt für sie kein Weg an den Karten der PostFinance vorbei (Prepaid: 388.25; Standard 388.30 Franken). Für Wenignutzer ist eine Prepaidkarte ebenfalls teurer als die Standardvariante, die Migros-Cumulus-Mastercard (20.95 Franken).

Reine Inlandnutzer zahlen ebenfalls mit der Standardkarte der Migros (27 Franken) unter dem Strich am wenigsten. Für Auslandnutzer haben die Karten der PostFinance (468.25 Franken) das grösste Sparpotenzial, genauso wie für die Shopper (24.05 Franken).

Vorsicht Bargeldbezug

Für Auslandnutzer gilt es insbesondere, die Fremdwährungsgebühren zu beachten. Neben einem Bearbeitungszuschlag zwischen 0,9 und 2,5 Prozent verrechnen viele Kreditkarten-Anbieter noch Umrechnungsgebühren von teilweise mehr als 2 Prozent des bezahlten Betrages.

Bei Bargeldbezügen in Fremdwährungen kommen nochmals weitere Gebühren dazu, die bis zu 4 Prozent des bezogenen Bargelds kosten. «Um böse Überraschungen zu vermeiden, sollten Auslandnutzer günstige Kreditkarten wählen und auf Bargeldbezüge wenn möglich verzichten», so Benjamin Manz, Geschäftsführer von Moneyland.

Die Nutzerprofile

Wenignutzer: Karteninhaber nutzt Kreditkarte selten (ca. 1800 Franken Totalumsatz pro Jahr)

Gelegenheitsnutzer: Karteninhaber nutzt Kreditkarte ab und zu (ca. 3600 Franken Totalumsatz pro Jahr)

Vielnutzer: Karteninhaber nutzt Kreditkarte häufig (ca. 20'200 Franken Totalumsatz pro Jahr)

Inlandnutzer: Karteninhaber nutzt Kreditkarte nur in der Schweiz (ca. 5800 Franken Totalumsatz pro Jahr)

Auslandnutzer: Karteninhaber nutzt Kreditkarte nur im Ausland (ca. 7200 Franken Totalumsatz pro Jahr)

Shopper: Karteninhaber nutzt Kreditkarte häufig zum Einkaufen (ca. 15'000 Franken Totalumsatz pro Jahr)

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