Läden rüsten sich für die Rabattschlacht des Jahres

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Black FridayLäden rüsten sich für die Rabattschlacht des Jahres

Nächsten Freitag ist Schnäppchentag: Viele Schweizer Läden locken am Black Friday mit massiven Rabatten. Doch nicht alle sind begeistert.

Dominic Benz
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Dominic Benz
Der Rabatt-Wahn ist 2015 auch in der Schweiz angekommen: Am nächsten Freitag ist wieder Black Friday.
Massive Preisnachlässe sollen die Schnäppchenjäger in die Läden und in die Online-Shops locken.
Der Ursprung hat der Schnäppchen Tag in den USA. Dort stehen die Leute jeweils an diesem Tag Schlange.
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Der Rabatt-Wahn ist 2015 auch in der Schweiz angekommen: Am nächsten Freitag ist wieder Black Friday.

Keystone/Ennio Leanza

Am 24. November ist auch in der Schweiz wieder Black Friday. Es ist der Tag der Rabattschlacht: Fernseher, Computer oder die Kaffeemaschine gibt es dann zu einem Spottpreis. Viele Läden und Online-Shops rüsten sich für das wichtigste Shopping-Ereignis des Jahres.

Das ist auch beim Online-Händler Digitec Galaxus so: «Wir werden sowohl auf Digitec.ch als auch auf Galaxus.ch Dutzende Produkte mit massiven Rabatten anbieten», sagt Sprecher Alex Hämmerli. Details verrät er nicht. Donnerstagnacht um Punkt Mitternacht soll es losgehen.

Ursprung in den USA

Der Black Friday findet jährlich statt und kommt ursprünglich aus den USA. Dort ist es traditionell der Tag nach dem Erntedankfest Thanksgiving, der als Startschuss für die Weihnachtseinkäufe gilt. Der Detailhandel erzielt dann jeweils hohe Umsätze.

Der Ausblick auf klingelnde Kassen hat auch viele Läden in der Schweiz dazu gebracht, mit dem Black Friday Schnäppchenjäger anzulocken. Das ist aber noch nicht lange her. Einer der ersten war Manor. Danach zogen etliche andere Händler wie H&M oder Dosenbach nach.

Kein Ausverkauf bei Digitec

Händler wollen den Rabatt-Tag aber nicht als Ausverkauf verstehen. «Wir kaufen extra für den Black Friday ein», sagt Hämmerli von der Migros-Tochter Digitec Galaxus. Man versuche nicht, einfach das Lager auf Weihnachten hin zu leeren. Die grosszügigen Rabatte von teils mehr als 50 Prozent seien möglich, weil man in grossen Stückzahlen einkaufe. Für dieses Jahr erwartet Hämmerli einen neuen Umsatzrekord.

Der Black-Friday-Wahn ist auch bei anderen Migros-Unternehmen angekommen. Globus zum Beispiel wird bei Herren- und Damenmode oder in der Delicatessa ausgewählte Produkte mit Rabatten versehen. Der Black Friday dauert beim Warenhaus sogar ganze drei Tage, von Donnerstag bis Samstag, im Online-Shop sogar bis am Sonntag. «Wir haben in den letzten Jahren gemerkt, dass der Black Friday bei den Kunden sehr beliebt ist», sagt Migros-Sprecher Sebastian Senn. In den Lebensmittelmärkten der Migros spielt der Black Friday je nach Region eine unterschiedliche Rolle.

«Eine unerfreuliche Entwicklung»

Auch Coop setzt auf die Rabattschlacht. So werde es sowohl in den Lebensmittelgeschäften als auch bei Fust oder Body Shop viele Preisnachlässe an diesem Tag geben, teil der Detailhändler auf Anfrage mit. Interdiscount und Microspot werden bereits am Montag mit den Angeboten starten.

Doch nicht alle Händler sind vom Black Friday begeistert. «Ich halte den Black Friday für eine unerfreuliche Entwicklung», sagte etwa Jelmoli-Chef Frankco Savastano zur «Handelszeitung». Man werde «da und dort» vorteilhafte Angebote machen. Aber den Ausdruck «Black Friday» werde man nirgends finden.

«Ökonomsich macht der Black Friday keinen Sinn»

Auch Thomas Helbling, Marketingexperte an der Fachhochschule Nordwestschweiz, kritisiert den Shoppingtag: «Ökonomisch macht der Black Friday keinen Sinn», sagt er zu 20 Minuten. Wer sich bei der Aktion beteilige, mache zwar an diesem einen Tag viel Umsatz. Über das Jahr gerechnet spüle er aber nicht mehr in die Kassen. Viele Kunden warteten etwa mit dem Kauf eines Fernsehers bis zum Black Friday ab. «Das drückt die durchschnittliche Marge nach unten», so Helbling.

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