Hochfrequenz-HandelMilliardenpanne an der Börse
Wegen eines Softwareproblems beim superschnellen Hochfrequenzhandel ist es in China zu einer Panne gekommen. Es wurden fälschlicherweise Kaufaufträge über 3,82 Mrd. Dollar verschickt.

Ausgelöst hatte die grösste Handelspanne in China der staatlich kontrollierte Finanzdienstleister Everbright Securities.
Nach einer milliardenschweren Handelspanne verschärft die chinesische Börsenaufsicht ihre Kontrollen. Die Computerhandelssysteme sämtlicher Broker des Landes würden überprüft, teilte die Behörde mit. Mehr als 110 Unternehmen seien davon betroffen.
Ausgelöst hatte die grösste Handelspanne in China der staatlich kontrollierte Finanzdienstleister Everbright Securities. Er hatte vergangenen Freitag fälschlicherweise Kaufaufträge über 3,82 Mrd. Dollar verschickt und damit den chinesischen Aktienmarkt binnen Minuten nach oben katapultiert.
Kein menschliches Versagen
Die Aufsichtsbehörde CSRC hatte zunächst untersucht, ob die von einem Unternehmen aus Schanghai bereitgestellte Software für den superschnellen Hochfrequenzhandel fehlerhaft und so für die Panne verantwortlich war. Vorläufige Ergebnisse scheinen diesen Verdacht zu bestätigen. Bislang sei kein menschliches Versagen festgestellt worden, hiess es.
Die von Mercrtsoft Technology gelieferte Plattform war zwar speziell für Everbright entwickelt, allerdings arbeitet die Firma auch für viele chinesische Hedgefonds, Wertpapierhändler und andere Investoren. Das war offensichtlich ein Grund für die CSRC, auch die Handelssysteme der anderen Broker unter die Lupe zu nehmen.
Nach Einschätzung von Experten bergen etliche chinesische Handelsplattformen grosse Risiken, weil das interne Risikomanagement nicht ausreichend sei. In den vergangenen Jahren seien die Handelsstrategien immer komplexer geworden, die dafür eingesetzte Software sei aber oft fehlerhaft. (sda)