GewonnenNestlé geht auf die Knie
Nach einer erfolgreichen Werbekampagne der Umweltschutzorganisation Greenpeace hat der Lebensmittelkonzern Nestlé seine Zusammenarbeit mit einem umstrittenen indonesischen Palmölproduzenten aufgekündigt.
Nestlé teilte am Donnerstag mit, es habe Sinar Mas durch einen anderen Palmöl-Hersteller ersetzt. Laut Greenpeace verletzt Sinar Mas internationale Standards und indonesisches Recht, ist an Landkonflikten beteiligt und rodet wertvolle Regenwälder in Orang- Utan-Gebieten.
Die Umweltschutzorganisation hatte Nestlé daher vorgeworfen, zur Zerstörung des indonesischen Urwalds und damit zur Vernichtung der Lebensgrundlage der bedrohten Orang-Utans beizutragen.
Nestlé könnte es aber noch besser machen
Die Vertragskündigung mit Sinar Mas sei aber Augenwischerei, kritisierte Greenpeace in einer Reaktion. Denn dahinter stecke nur eine kleine Palmölmenge. Die entscheidenden Mengen gelangten via indirekter Verträge über Handelsfirmen wie Cargill zu Nestlé. Cargill wiederum sei einer der Hauptkunden von Sinar Mas.
Auch die grossen Lebensmittelkonzerne Unilever und Kraft hatten ihre Verträge mit Sinar Mas bereits gekündigt. Palmöl wird etwa bei der Herstellung von Schokoriegeln oder Biscuits genutzt.
Der Direktor der Sinar-Mas-Tochterfirma Smart, Daud Dharsono, sagte am Donnerstag, sein Unternehmen sei zum Dialog mit Greenpeace bereit. Smart beachte die Regeln zum nachhaltigen Anbau von Ölpalmen, versicherte der Manager.
(sda)