Neuer TV-Sender braucht Eigenproduktionen

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Puls AchtNeuer TV-Sender braucht Eigenproduktionen

Diesen Herbst kommt die ProSiebenSat1-Gruppe mit Puls Acht in die Schweiz. Doch kann sich das lohnen?

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US-Serien werden wichtiger Bestandteil des Programms sein. Unter anderem auch «Elementary» mit Lucy Liu und Jonny Lee Miller.
Eine weitere Serie im Puls Acht Programm: «Blue Bloods» mit Tom Selleck (Mitte).
Auch Klassiker wie die Simpsons werden aurf Puls Acht zu sehen sein.
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US-Serien werden wichtiger Bestandteil des Programms sein. Unter anderem auch «Elementary» mit Lucy Liu und Jonny Lee Miller.

Puls Acht

Am 8. Oktober wird in der Schweiz unter dem Namen Puls Acht ein neuer TV-Sender lanciert. Gezeigt werden vor allem Spielfilme, Serien und Telenovelas, jedoch kein Teleshopping. Dazu werden ab nächstem Jahr auch Schweizer Eigenproduktionen zu sehen sein. Hinter dem Projekt steht die deutsche Sendergruppe ProSieben.Sat1.

Vom Konzept her ähnelt Puls Acht dem Sender 3plus sowie dessen Pendants 4plus und 5plus. Dominik Kaiser, Geschäftsführer der Schweizer 3plus-Gruppe, sagt zu 20 Minuten, er wünsche den Kollegen aus Deutschland viel Glück mit ihrem neuen Sender. «Entscheidend für den Erfolg des Senders wird die Qualität der Eigenproduktionen, Serien und Spielfilme sein», so Kaiser.

«Transformers – die Rache»

Medienkritiker und Kolumnist Kurt W. Zimmermann gibt dem Sender durchaus Chancen. Da die Senderfamilie ProSiebenSat1 bereits viele TV-Rechte für Filme und Serien besitzt, könne der Sender vermutlich kostengünstig fahren. «Marktanteile von 1 bis 2 Prozent müssten im Bereich des Möglichen liegen», sagt Zimmermann. Wolle sich der Sender Gehör verschaffen, müsse er wohl wie 3plus auf Eigenproduktionen setzen. Diese seien aber teuer und in der Schweiz nicht kostendeckend produzierbar.

Unter den Blockbustern von Puls Acht wird unter anderem «Transformers – Die Rache» zu sehen sein. Damit wird der Sender am 8. Oktober um 20.00 Uhr sein Programm starten. Im Anschluss wird «Resident Evil» gezeigt. Morgens werden jeweils Telenovelas zu sehen sein, etwa «Verliebt in Berlin» oder «Lotta in Love». An Serien gibt es «Elementary», «Blue Bloods» und «Die Simpsons».

Bei den Filmen werden viele Klassiker aus dem Regal geholt. Etwa «Beverly Hills Cop» oder «Nur 48 Stunden» aus den 80er Jahren. Weiter werden «Vier Hochzeiten und ein Todesfall» sowie «Frühstück bei Tiffany» auf Puls Acht laufen.

Kein «Big Brother»

Ab 2016 sollen auch Eigenproduktionen im Programm zu sehen sein. Welche das sein werden, lässt Puls-Acht-Sprecherin Karin Bardohl offen. Man sehe aber bei der Konkurrenz, was bei den Schweizer gut ankomme und werde wohl in dieser Richtung etwas produzieren. «Big Brother» stehe aber nicht auf der Wunschliste. Auch von Dokusoaps sehe man ab, so Bardhol.

Finanziell sei ProSiebenSat1 guter Dinge, dass die Rechnung aufgehen werde, sagt Bardohl. 2015 sei die Gruppe bei den Werbeerlösen gewachsen. Auch Experten äussern sich gegenüber 20 Minuten dahingehend. Mit ProSieben.Sat1 im Rücken müsste das Projekt zu stemmen sein. Experten gehen davon aus, dass man den Sender mit weniger als 10 Millionen Franken pro Jahr führen könne. Das wäre im Rahmen von 1 Prozent vom gesamten Werbekuchen von 750 Millionen pro Jahr. Der Werbemarkt sei seit 2010 jährlich um 4 Prozent gewachsen, so die Puls-Acht-Sprecherin.

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