Gerechtes FinanzsystemPapst will Weltwirtschaft umkrempeln
Nicht nur die weltweite «Occupy»-Bewegung fordert ein neues Finanzsystem, jetzt schaltet sich auch der Papst in die Diskussion um ein künftiges Weltwirtschaftssystem ein.

Papst Benedikt XVI. hatte bereits 2009 eine Mentalität des Profits um jeden Preis für die weltweite Wirtschaftskrise verantwortlich gemacht.
Der Vatikan hat eine radikale Reform des Weltwirtschaftssystems gefordert. Die weltweite Finanzwirtschaft müsse reguliert und eine internationale Institution geschaffen werden, die die Weltwirtschaft verwalte. Die Reformen sollten die Vereinten Nationen als Ausgangspunkt haben.
Ziel sei eine solchen weltwirtschaftliche Ordnung, die auf Ethik und der Förderung des Allgemeinwohls beruhe, hiess es in den Vorschlägen, die der Päpstliche Rat für Gerechtigkeit und Frieden am Montag veröffentlichte.
Den Ärmsten nicht schaden
Danach sollen die Vereinten Nationen den Reformprozess beginnen. Papst Benedikt XVI. hatte bereits 2009 eine Mentalität des Profits um jeden Preis für die weltweite Wirtschaftskrise verantwortlich gemacht. Der Vatikan räumte ein, dass es ein langer Weg sei, bis eine öffentliche Institution mit weltweiter Verfügungsgewalt geschaffen werden könne.
Das Standpunktpapier des Vatikans unterstreicht, dass bei Reformen sichergestellt werden müsse, dass Finanz- und Geldpolitik den ärmsten Volkswirtschaften nicht schade und eine weltweit gerechte Verteilung des Wohlstandes gewährleistet werde. Die Verfasser kritisierten zudem ein Nutzdenken, wonach alles was dem Einzelnen nütze, auch dem Gemeinwohl diene.
(dapd)