PostFinance kämpft immer noch mit Minus-Saldos

Aktualisiert

Software-ProblemePostFinance kämpft immer noch mit Minus-Saldos

Kunden von PostFinance klagen immer noch über falsche Kontostände – knapp zwei Wochen nachdem das Problem erstmals aufgetaucht ist.

V. Blank und S. Spaeth
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V. Blank und S. Spaeth
Bei der PostFinance gab es übers Osterwochenende eine grosse Softwareumstellung. Im Rahmen dieser Migration wurden vereinzelten Kunden falsche Kontostände angezeigt. Das Problem ist offenbar immer noch nicht ganz behoben.
«In unserem System waren die Kontostände aber immer richtig. Dieser Fehler ist mittlerweile behoben», hiess es nach Ostern bei der PostFinance.
Zudem gab es im Verlauf des Dienstags nach Ostern eine Panne bei der E-Banking-Lösung E-Finance. Das System fiel rund 45 Minuten komplett aus. Später lief das System noch instabil.
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Bei der PostFinance gab es übers Osterwochenende eine grosse Softwareumstellung. Im Rahmen dieser Migration wurden vereinzelten Kunden falsche Kontostände angezeigt. Das Problem ist offenbar immer noch nicht ganz behoben.

Keystone/Peter Schneider

Das diesjährige Osterwochenende brachte einigen PostFinance-Kunden eine böse Überraschung: Wegen der Umstellung auf eine neue Bankensoftware zeigten ihre Konten plötzlich falsche Kontostände oder sogar Minus-Saldos an.

Am Dienstag nach Ostern liess die Finanztochter der Post verlauten, der Fehler sei behoben worden. Doch offenbar sind die Probleme, die die IT-Migration mit sich brachte, auch knapp zwei Wochen später noch nicht behoben. Nachdem 20-Minuten-Leser L. B.* bereits am Ostermontag Ungereimtheiten bei seinem Kontostand bei PostFinance entdeckt hatte, trat das Problem diese Woche wieder auf: «Mein Konto zeigte auf der App ein Minus von 140 Franken an, obwohl der Saldo etwa 2000 Franken hätte betragen sollen», sagt B.

«Sogar meine Karte wurde gesperrt»

Was den 33-jährigen Bankkunden am meisten ärgert: Sein Konto wurde wegen des Negativguthabens gesperrt. Für B. besonders peinlich war, dass er seine Einkäufe im Supermarkt nicht bezahlen konnte, weil seine Bankkarte wegen des Minus-Saldos nicht funktionierte – «und das, nachdem man mir nach meiner Intervention an der Hotline versichert hatte, dass alles wieder funktionieren sollte».

«Vermeintlich» falsche Saldos

Die PostFinance ist sich des Problems bewusst. «Es kann weiterhin vorkommen, dass Kundinnen und Kunden – beispielsweise aufgrund von verspäteten Belastungen bei Kartenbezügen an Geldautomaten – vermeintlich falsche Kontostände angezeigt werden», sagt Sprecher Johannes Möri.

Will heissen: Obwohl etwa in der der PostFinance-App ein falscher Kontostand angezeigt wird, sind die Kontostände im internen System des Instituts korrekt. So sagt denn auch Sprecher Möri: «Uns ist kein Fall eines tatsächlich falschen Saldos bekannt.» Darüber, wie viele Kunden von den Ungereimtheiten betroffen sind, kann Möri keine Angaben machen. «Das muss von Fall zu Fall überprüft werden.»

Die Spezialisten würden «mit Hochdruck» an einer Lösung arbeiten, heisst es bei der Post-Tochter weiter. Sie empfiehlt ihren Kunden, sich bei Unsicherheiten an das Kontaktcenter zu wenden. Ein schwacher Trost für Leser K.: «Nun muss ich als Kunde eine kostenpflichtige Nummer wählen, um das Problem zu lösen.»

Auch 20-Minuten-Leser B. ärgert sich: «Das Minus wurde ja nicht von mir, sondern vom Insitut selber verursacht.» Immerhin würden nach der zweiten Invervention sowohl seine Bankkarte als auch das Konto wieder funktionieren.

*Name der Redaktion bekannt

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