KonsumentenpreisePreise sinken auf breiter Front
Günstiger Einkaufen: Dank billigeren Importgütern verzeichnete die Schweiz im vergangenen Jahr eine Negativteuerung.
Im vergangenen Jahr sind Waren und Güter in der Schweiz deutlich billiger geworden: Im Durchschnitt sanken die Preise 2012 um 0,7 Prozent. Grund für den Rückgang waren insbesondere billigere Importgüter.
Für Produkte aus dem Ausland mussten Konsumenten im Durchschnitt 2,7 Prozent weniger bezahlen, wie das Bundesamt für Statistik (BFS) am Freitag mitteilte. Die tiefen Importgüterpreise sind vor allem auf den starken Franken zurückzuführen. Die Preise für Inlandgüter blieben derweil unverändert. Im Vergleich zum Vormonat stiegen sie allerdings um 0,1 Prozent.
Seit 15 Monaten negativ
Im Gesamtjahr 2011 waren die Konsumentenpreise in der Schweiz noch um 0,2 Prozent angestiegen. 2010 betrug die durchschnittliche Jahresteuerung 0,7 Prozent. Letztmals war die Teuerung übers Jahr gerechnet im Krisenjahr 2009 negativ. Damals sanken die Preise in der Schweiz durchschnittlich um 0,5 Prozent.
Im Dezember 2012 gingen die Konsumentenpreise im Vergleich zum Vormonat um 0,2 Prozent, verglichen mit Dezember 2011 um 0,4 Prozent zurück. Die Jahresteuerung ist damit den 15. Monat in Folge negativ. Für den Landesindex der Konsumentenpreise ergibt sich ein Stand von 98,9 Punkten (100 Punkte entsprechen dem Preisniveau von Dezember 2010).
Der Rückgang des Indexes im Dezember sei vorwiegend auf tiefere Preise für Medikamente, Pauschalreisen, Erdölprodukte und Bekleidung zurückzuführen, schreibt das BFS. Bekleidung und Schuhe etwa waren im Dezember 2,3 Prozent billiger als noch im November. Dies ist vor allem auf den Beginn des Ausverkaufs zurückzuführen. Teurer wurde hingegen der öffentliche Verkehr.
Teuerung wird wieder steigen
Die weiterhin deflationären Tendenzen dürften sich aber bald abschwächen. Bereits im November hatte das BFS für 2013 und 2014 eine Teuerung von je 0,2 Prozent prognostiziert.
Auch die Analysten der VP Bank gehen davon aus, dass «die Teuerung in den kommenden Monaten in den positiven Bereich zurückkehren wird», wie sie am Freitag in einer Mitteilung schrieben. Die verzerrenden Effekte aus der Frankenaufwertung würden allmählich auslaufen. Insgesamt werde die erst langsam wieder in Fahrt kommende Konjunkturdynamik aber auch 2013 keine hohen Inflationsraten zulassen.
(sda)