VerlustangstDie Geldverstecke von Herr und Frau Schweizer
Die Schweizer haben Angst um ihr Geld und horten es deshalb immer öfter zuhause. Am liebsten in grossen Scheinen. Das ist nicht nur riskant, sondern laut Experten auch völlig unsinnig - vor allem, weil die Verstecke teils absurd sind.
Die Schweizer bunkern Gold und Bares immer öfter zu Hause. Laut «SonntagsZeitung» ist die Zahl der Tausendernoten, die sich im Umlauf befinden, zwischen September und Dezember 2008 um 27 Prozent auf über 28 Milliarden Franken gestiegen. Auch Goldmünzen oder -barren sind gesucht und die Nachfrage nach Tresoren stieg bei der Migros sprunghaft an.
Laut der selbständigen Finanzberaterin Anette Joswig haben derzeit viele Menschen panische Angst, ihr Geld zu verlieren: «Ich kann die Furcht der Leute nachvollziehen, würde selbst aber nie viel Bargeld zu Hause aufbewahren.»
Die Gründe: Bares ist beim Brandfall nicht von der Versicherung abgedeckt. Dagegen sind Spareinlagen bei der Bank bis zu 100 000 Fr. gesichert. Joswig: «Wer mehr Geld besitzt, sollte es in Sachanlagen wie etwa Immobilien oder Wertpapiere mit hoher Bonität investieren.»
Die beliebtesten Geldverstecke der Schweizer kennt Daniel Meyer vom Bestattungsinstitut Aurora: «Häufiger Aufbewahrungsort ist das Nachttischchen.» Auch im doppelten Boden eines Wandschrankes fand sich schon ein Nachlass. «Absurd war, als wir Wertgegenstände in einem Kochtopf fanden», so Meyer.
gal