Investment-TricksSo legen die Reichen und Schönen ihr Geld an
Wenn Superreiche ihr Geld anlegen möchten, setzen sie auf besonders verschwiegene Family Offices. Eine Studie lüftet nun deren Investment-Tricks.
Das Geld für sich arbeiten lassen – unter diesem Motto investieren die Superreichen dieser Welt ihr Geld. Das Ziel: Das Vermögen muss um jeden Preis erhalten werden. Um dies zu erreichen, setzen viele der Vermögenden auf so genannte Family Offices. Dort werden ab Beträgen von etwa 100 Millionen Franken Geldanlagen getätigt.
Nur selten gelingt es, den Finanzprofis der Family Offices in die Karten zu sehen. Doch eine neue Studie bringt nun neue Erkentnisse und gewährt einen Einblick. Durchgeführt wurde die Analyse vom Bayerischen-Finanz-Zentrum (BFZ) und der Complementa Investment-Controlling AG.
Der Boom wird unheimlich
Erste wichtige Erkenntnis der Studie ist, dass den Reichen der aktuelle Boom an den Aktienmärkten langsam unheimlich wird. 73 Prozent der Vermögensverwaltungen, die nur für eine einzige Adresse tätig sind, erklären eine risikoneutrale Anlagestrategie zu verfolgen. Ein Viertel bezeichnet sich selbst sogar als risikoscheu. Risikofreudige gibt es fast keine. Wie das «Handelsblatt» erklärt, war das in den vergangenen Jahren noch anders. Letztes Jahr beispielsweise hätten 22 Prozent der Family Office eine risikofreudige Strategie gefahren.
Die zweite Erkenntnis der Studie ist, dass das beherrschende Thema bei den Family Offices Private Equity ist. Dabei kaufen Beteiligungsgesellschaften Anteile an Firmen und versuchen danach deren Marktwert zu steigern und sie einige Jahre später wieder abzustossen. Bei Private Equity wird die eingegangene Beteiligung zu Beginn nicht an der Börse gehandelt. Ein Beispiel aus der Schweiz für eine solche Strategie ist der Kauf der Telekomfirma Sunrise durch CVC Capital Partners vor fünf Jahren. Nach einer erfolgreichen Neupositionierung von Sunrise brachte CVC den Telekom-Konzern an die Börse und verdiente so gutes Geld.
Private Equity ist in Mode
«Wenn es im Moment eine Mode gibt, dann ist es Private Equity. Man will diese Assetklasse viel stärker bearbeiten. Hinzu kommt, dass viele Familien ihr eigenes Vermögen durch Unternehmensbeteiligungen erworben haben», zitiert das «Handelsblatt» den deutschen Wirtschaftsprofessor Wolfgang Gerke zum Boom dieser Anlageform.
Interessant ist hier ausserdem: Direktanlagen in Private Equity sind für Durchschnittsverdiener de facto unmöglich. Sie erfordern ein Vermögen im Bereich zweistelliger Millionenbeträge, um in grossem Stil mitmischen zu können. Dafür sind dann die Renditen umso höher und betragen zehn bis dreissig Prozent. Ausserdem sind die Schwankungen geringer. Einziger Nachteil: Das investierte Geld bleibt länger gebunden.