Alle Märkte im PlusSpanien-Hilfe lässt Börsen steigen
Nicht nur die Börsen in Asien, auch in Europa legen die Märkte nach der angekündigten Spanien-Hilfe zu. Weniger euphorisch ist die Reaktion aus China.
Die europäischen Börsen sind am Montag nach der angekündigten Hilfe für Spaniens Banken freundlich in den Handel gestartet. Die Marktteilnehmer reagierten mit Erleichterung. Der Schweizer Leitindex legte bis kurz nach 9 Uhr um gut 1,5 Prozent zu.
Das Plus spiegelt Börsianern zufolge die Erleichterung über die spanische Bitte um Finanzhilfen für seine Banken. Spanien ist das vierte Land des Euroraums, dass von seinen Partnern unterstützt werden muss.
Zum positiven Sentiment würden auch gut aufgenommene Konjunkturdaten aus China beitragen, hiess es weiter. Die meisten asiatischen Börsen haben denn auch bereits mit einem kleinen Kursfeuerwerk auf die Nachrichten reagiert.
Bankensektor profitiert
Der Bankensektor profitierte stark von den Rettungsmassnahmen für die spanischen Institute. So rücken Credit Suisse um 3,4 und UBS um 2,8 Prozent vor. Exportwerte waren ebenfalls gefragt: ABB zogen um 2,4 Prozent an, Swatch um 2,6 und Holcim um 2,3.
Der deutsche Aktienmarkt startete ebenfalls sehr freundlich. Der Leitindex Dax kletterte im frühen Handel um 2,4 Prozent auf 6280 Punkte. Der MDax stieg um 2,2 Prozent auf 10'345 Zähler und der TecDax gewann 1,80 Prozent auf 758 Punkte.
In Madrid öffnete die Börse mit einem Kurssprung von mehr als 4 Prozent. In London stiegen die Kurse um 1,8 Prozent, in Paris kletterten sie kurz nach der Öffnung um fast 2 Prozent.
Zurückhaltung in China
Zuvor hatten bereits die Börsen in Asien den Beschluss der Hilfe für Spanien mit Kurssprüngen honoriert. In Japan stiegen die Kurse um 2 Prozent, in Seoul um 1,7 Prozent. In Hongkong lag der Index 2,4 Prozent im Plus, in Shanghai um 1 Prozent. Auch der Kurs des Euro gegenüber dem Dollar und dem japanischen Yen stieg im asiatischen Handel. Ebenfalls nach oben ging der Ölpreis.
China hat zurückhaltend auf die vereinbarten europäischen Hilfen für Spaniens Banken reagiert. «Wir hoffen, dass diese Massnahmen hilfreich sein werden, die Krise einzudämmen», sagte der stellvertretende Finanzminister Zhu Guangyao am Montag vor den Medien.
Der Zentralbank-Vertreter Zhu Jun ergänzte, die Euro-Zone habe die Ressourcen, ihre eigenen Probleme zu lösen. Er bekräftigte allerdings zugleich, China werde sich Plänen nicht entziehen, die Finanzausstattung des Internationalen Währungsfonds (IWF) aufzustocken.
Spanien will nach langem Widerstand nun doch Gelder aus den Euro- Rettungsfonds zur Rekapitalisierung seiner maroden Geldhäuser beantragen. Die Euro-Finanzminister erklärten sich bereit, dem Land bis zu 100 Milliarden Euro zur Verfügung zu stellen. (aeg/sda/dapd)