Staat schafft 523 neue Stellen – pro Monat

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Job-MaschineStaat schafft 523 neue Stellen – pro Monat

Grösster Arbeitgeber der Schweiz ist mit Abstand – die Schweiz selber. Die öffentlichen Verwaltungen haben innert der letzten vier Jahre 25'000 Stellen geschaffen – 523 pro Monat.

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Hier arbeiten rund 1300 Beamten in fünf Bundesämtern: Das UVEK-Verwaltungszentrum in Ittigen BE beherbergt die Bundesämter für Strassen (ASTRA), für Zivilluftfahrt (BAZL), für Raumentwicklung (ARE), für Verkehr (BAV) und für Energie (BFE).

Hier arbeiten rund 1300 Beamten in fünf Bundesämtern: Das UVEK-Verwaltungszentrum in Ittigen BE beherbergt die Bundesämter für Strassen (ASTRA), für Zivilluftfahrt (BAZL), für Raumentwicklung (ARE), für Verkehr (BAV) und für Energie (BFE).

Wo werden in der Schweiz am meisten Arbeitsplätze geschaffen? Die Zeitung «Schweiz am Sonntag» hat bei den 50 grössten Arbeitgebern nachgefragt. Unter den Privatfirmen sind Novartis, Swisscom und die Swatch Group die grössten Job-Macher. Sie schufen alle je über 1000 neue Stellen. Und sie kündigen in der Umfrage an, auch 2014 neue Stellen aufzubauen.

An den grössten Stellenschaffer kam aber keiner der privaten Arbeitgeber auch nur annähernd heran. Job-Maschine Nummer 1 ist nämlich: der Staat. Die Zahl der Beschäftigten in der öffentlichen Verwaltung stieg zwischen 2009 und 2013 von 158'200 auf 183'300, wie aus der Beschäftigungsstatistik des Bundes hervorgeht, aus der die «Schweiz am Sonntag» zitiert. Und in dieser Zahl inbegriffen sind noch nicht einmal alle Stellen im öffentlichen Dienst. Berücksichtigt wurden einzig Verwaltungsstellen bei Bund, Kantonen und Gemeinden – nicht aber Berufe wie Lehrer oder Ärzte.

Der Zuwachs innerhalb von vier Jahren beträgt also 25'100 Stellen. Mit anderen Worten: Pro Monat gibt es in der Schweiz 523 neue Stellen beim Staat. Die öffentlichen Verwaltungen beschäftigen inzwischen dreimal so viele Mitarbeiter wie der grösste private Arbeitgeber, die Migros. Sie hat 64'000 Vollzeitstellen, 375 weniger als im Vorjahr.

Burkhalters EDA und Leuthards Umweltdepartement mit grösstem Zuwachs

Besonders stark angewachsen ist die Bundesverwaltung, insbesondere das Aussendepartement von Bundesrat Didier Burkhalter und das Verkehrs- und Umweltdepartement von Doris Leuthard. Eine Analyse der Budgets 2014 von Bund, Kanton und grossen Gemeinden zeigt: Das Stellenwachstum geht ungebremst weiter. Budgetiert sind rund 2500 neue Stellen, in der Vergangenheit war der effektive Ausbau dann aber rund doppelt so stark wie geplant.

FDP-Präsident Philipp Müller kritisiert diese Entwicklung: «Die Zunahme der Arbeitsplätze in der Schweiz findet leider überdurchschnittlich deutlich in unproduktiven Bereichen statt.» Die grosse Mehrheit der Privatunternehmen gibt in der Job-Umfrage an, 2014 die Stellenzahl stabil zu halten oder leicht zu erhöhen. Mit einem Abbau wird hingegen bei Alstom, CS und UBS, Clariant, Lonza, Johnson & Johnson, Rieter, Arbonia Forster und Valora gerechnet.

Was finden Sie? Hat FDP-Präsident Müller mit seiner Kritik recht oder ist es im Gegenteil gut, wenn der Bund Arbeitsplätze schafft?

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