Erfolgreiches Start-upTaxi-App Uber vor dem Sprung in den 10-Mia-Klub
Das Taxi-Start-up Uber hat Gerüchten zufolge eine Gruppe mächtiger Grossinvestoren an der Angel. Der Wert des Unternehmens könnte bald auf über zwölf Milliarden Dollar steigen.
Das als Taxi-App bekannte Unternehmen Uber Technologies Inc. steht kurz vor der Aufnahme in den Klub junger Unternehmen, die mit mehr als zehn Milliarden Dollar bewertet werden. Das Start-up aus San Francisco befindet sich nach Informationen des Wall Street Journal in Gesprächen zu einer neuen Finanzierungsrunde. Das Blatt beruft sich hierbei auf gut informierte Kreise.
Darunter würden gleich mehrere grosse Geldgeber Interesse bekunden, wie etwa die Fondsgesellschaft Blackrock oder die Beteiligungsgesellchaft General Atlantic. Käme der Deal zustande, würde Uber sich mehr als 500 Millionen Dollar frisches Kapital sichern. Das Unternehmen wäre somit rund zwölf Milliarden Dollar wert.
Gemäss eingeweihten Personen soll die Finanzierung spätestens bis zum Ende des zweiten Quartals unter Dach und Fach sein. Auf Anfrage von 20 Minuten wollte Uber zu möglichen Investoren nicht Stellung nehmen.
Widerstand von Taxifahrern
Uber bietet eine Art Carsharing an. Über eine App können Kunden sich per Smartphone einen Fahrer bestellen, der sie gegen Bezahlung transportiert. Abgerechnet wird alles über die Kreditkarte, Uber erhält 20 Prozent Gebühr pro Fahrt. Das fünfjährige Unternehmen ist mittlerweile in 36 Ländern vertreten, auch in Zürich.
Uber ist nicht das einzige Unternehmen dieser Art, aber bei Weitem das erfolgreichste. Auch das Schweizer Start-up Tooxme will sich auf diesem Markt behaupten. Das Konzept ist ziemlich ähnlich: Eine App zeigt in Echtzeit, wo Mitfahrgelegenheiten verfügbar sind. Wer sich als Fahrer zur Verfügung stellt, erhält eine Entschädigung – auch wenn kein Passagier mitfährt. Fahrer und Mitfahrer des Autos teilen sich die Benzinkosten.
Uber hingegen setzt auf verschiedene Angebote. Darunter sorgt insbesondere Uber Pop für Aufruhr. Private Fahrer ohne Konzession befördern dort mit ihrem eigenen Fahrzeug Uber-Passagiere. In Mailand gingen die Taxifahrer deswegen für fünf Tage auf die Strasse und demonstrierten. Die tiefen Preise von Uber würden ihnen das Geschäft kaputtmachen, so ihr Argument.
Mit dem Zürcher Taxigewerbe gibt es laut dem Schweiz-Chef von Uber, Rasoul Jalali, aber keine Probleme. «Wir sind in ständigem Dialog.» Das würde auch daran liegen, dass in Zürich vorerst nur professionelle Chauffeure hinter dem Steuer sitzen. Besonders beliebt sei der Limousinen-Service Uber Black, sagt Jalali.
Seit einem Jahr ist das Unternehmen in der Limmatstadt präsent: «Unser Zürcher Netz ist mittlerweile so dicht, dass innert fünf bis sechs Minuten nach Bestellung ein Taxi eintrifft», so Jalali. Als nächste Schweizer Stadt möchte Uber Genf erobern. Wann genau, ist aber noch offen.
Voll auf Wachstum eingestellt
Will Uber schnell weiter global wachsen, ist das Unternehmen auf immer grössere Investoren angewiesen, sagt Start-up-Experte Beat Schillig vom Institut für Jungunternehmen IFJ in St. Gallen. «Die Strategie von Uber ist in der momentanen Phase des Unternehmens voll und ganz auf Wachstum ausgerichtet», sagt Schillig. Frisches Kapitel werde umgehend für die Expansion in weitere Städte auf der ganzen Welt reinvestiert.
Dazu brauche es aber die richtigen Investoren: «Diese scheint Uber von Anfang an gefunden zu haben und ist darum auch so erfolgreich», so Schillig. Dazu sei auch das Geschäftsmodell von Uber denkbar einfach. «Die wichtigsten Geschäftsprozesse werden über eine Online-Plattform und eine App gesteuert. Dadurch entstehen kaum Fixkosten.»