Tesla gerät wegen tiefer Löhne unter Druck

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TemporärarbeiterTesla gerät wegen tiefer Löhne unter Druck

In Kalifornien klagt ein slowenischer Leiharbeiter nach einem Arbeitsunfall gegen Tesla. Das Unternehmen weist die Vorwürfe von sich.

von
lin
In der Tela-Fabrik im kalifornischen Fremont sollen Arbeiter zu Tiefstlöhnen beschäftigt worden sein.
Die Betroffenen haben dabei nicht in der Autoproduktion, sondern am Gebäude gearbeitet.
Tesla-CEO Elon Musk veröffentlichte auf Twitter einen Brief, der die Vorwürfe an Tesla entkräften soll.
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In der Tela-Fabrik im kalifornischen Fremont sollen Arbeiter zu Tiefstlöhnen beschäftigt worden sein.

AP/Paul Sakuma

Ein Gerichtsfall in Kalifornien hat den Elektroautohersteller Tesla in die Bredouille gebracht. Gregor Lesnik, der im Werk in Fremont arbeitete, hat Tesla verklagt, da er sich bei einem Arbeitsunfall beide Beine brach und weitere Verletzungen zugezogen hatte. Zudem sei er nur mit 5 Dollar pro Stunde entschädigt worden, deutlich weniger als es der gesetzliche Mindestlohn von 7,50 Dollar eigentlich vorschreibt.

Lesnik war allerdings nicht direkt bei Tesla angestellt. Der Slowene war über das deutsche Subunternehmen Eisenmann in die USA gelangt. Beschäftigt wurde Lesnik von einem weiteren Subunternehmen, der slowenischen Firma ISM Vuzem. Zusammen mit rund 140 anderen Arbeitern aus Südosteuropa, die durch Eisenmann ein Visum erhalten hatten, um in der Tesla-Fabrik zu arbeiten.

Tesla fühlt sich «moralisch» verpflichtet

Wie The Mercury News berichtet, haben Lesnik und seine Kollegen ein US-Arbeitsvisum erhalten, um amerikanische Arbeiter im Bereich der Elektronik auszubilden. Tatsächlich eingesetzt worden seien sie aber für Installations- und Schweissarbeiten an den Gebäuden. Arbeiten, für die ausländische Arbeiter eigentlich kein Visum erhalten. Eine Regel, die die amerikanischen Handwerker vor billiger Konkurrenz aus dem Ausland schützen soll.

Tesla weist die Anschuldigungen von Lesnik zurück. Vor Gericht erklärte das Unternehmen, dass der 42-jährige Slowene keine ausreichende Schutzbekleidung getragen habe. Auch die Behörden, die den Unfall untersucht haben, hätten kein Verschulden von Tesla feststellen können, schreibt die Firma in einer Mitteilung. Trotzdem fühle man sich moralisch verpflichtet. Tesla werde sicherstellen, dass Lesnik die nötige Betreuung erhalte.

Musk veröffentlicht Brief

Zum Vorwurf, dass die europäischen Arbeiter nur 5 Dollar pro Stunde erhalten haben, veröffentlichte CEO Elon Musk auf Twitter einen Brief des Subunternehmens Eisenmann. Darin schreibt die deutsche Firma, dass Tesla ISM Vuzem pro Angestellten 55 Dollar bezahlt habe. Eisenmann erklärte zudem, dass eine Prüfgesellschaft engagiert worden sei, die die Vorwürfe abklären soll. Die Firma ISM Vuzem äusserte sich bisher nicht zum Vorfall.

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