Durchzogene BilanzTrend nach weniger Luxus
Trotz Wirtschaftskrise und wechselhaftem Wetter sind die Gäste in diesem Jahr in Scharen in die Bündner Berge geströmt. Allerdings habe sich das Konsumverhalten der Gäste geändert. Für die Bergbahnen war der Saisonstart «verhalten», das Festtagsgeschäft «durchzogen».
Gemäss Einschätzung der befragten Ferienorte und -regionen habe das das Spitzenergebnis des Vorjahres sowohl in der Weihnachtswoche wie auch in der Neujahrswoche annähernd gehalten werden können, teilte Graubünden Ferien am (gestrigen) Freitag mit. Die Betten seien von Arosa bis Scuol, von Laax bis St. Moritz und von Splügen bis Val Poschiavo mehrheitlich ausgebucht gewesen. Im Unterschied zum Vorjahr habe sich das Konsumverhalten der angereisten Gäste aber geändert. So wurde in der Umfrage auf weniger Umsatz pro Gast, kürzere Aufenthalte, Wechsel in tiefer klassifizierte Hotels oder von Hotels in Ferienwohnungen und Einsparungen bei Zusatzausgaben hingewiesen. Für den weiteren Saisonverlauf zeigten sich die Bündner Touristiker auf Grund der aktuellen Buchungszahlen «insgesamt vorsichtig optimistisch».
Gleichzeitig blickten die Bündner Bergbahnen per Ende Dezember 2009 auf einen verhaltenen Start in die Wintersaison und ein bis anhin durchzogenes Festtagsgeschäft zurück. Im Vergleich zum Vorjahresmonat reduzierten sich im Dezember 2009 die Ersteintritte um 21,6 Prozent, wie aus einer stichprobenartigen Erhebung hervorgeht. Die Verkehrserträge weisen im Dezember 2009 im Vergleich zum Vorjahresmonat ein Minus von 18,5 Prozent und diejenigen der bahneigenen Gastronomiebetriebe ein Minus von 12,5 Prozent auf. Als Gründe für die unter den Erwartungen liegenden Ergebnisse wurden primär die Wetterkapriolen der letzten Wochen genannt. Auch die Bergbahnen spürten aber, dass die Gäste in Bezug auf den Preis sensibler geworden sind. Dies vor allem in der Gastronomie, beim Ticketverkauf und bei der Anzahl Tagesgäste. Die Bergbahnen relativierten den Vorjahresvergleich, da der Dezember 2008 in den meisten Fällen von Rekordergebnissen der Unternehmen geprägt war. Der Dachverband Bergbahnen Graubünden zeigte sich denn auch zuversichtlich, dass die Wintersaison 2009/10 durchaus noch «eine ansprechende Saison» werden könnte. (dapd)
Alles zur kalten Jahreszeit auf 20 Minuten Online finden Sie hier: