Aussenhandel SchweizTrotz starkem Franken mehr Exporte
Viele verkaufte Uhren und eine grosse Nachfrage aus Asien haben den Schweizer Aussenhandel ansteigen lassen. Die Importe stagnierten auf dem Vorjahresniveau.
Nur dank stark gestiegenen Uhrenexporten und einer starken Nachfrage aus Asien sind die Exporte der Schweizer Wirtschaft im vergangenen Jahr noch gestiegen. Insgesamt exportierten Schweizer Unternehmen Waren und Gütern im Wert von 197,6 Mrd. Franken.
Dieser Wert liege immer noch beinahe 9 Mrd. Fr. unter dem Rekordwert aus dem Jahr 2008, teilte die Oberzolldirektion am Donnerstag mit. Im Verlauf des Jahres schwächte sich das Wachstum der Ausfuhren zudem tendenziell ab.
Der starke Franken zwang die Exporteure zudem zu erheblichen Preiskonzessionen: Gemäss Aussenhandelsstatistik sank das Preisniveau der Exportgüter um 5 Prozent, was dem höchsten je registrierten Preisrückgang entspricht.
Uhrenexporte im Hoch
Ein Exportwachstum verzeichneten allerdings neben der Uhrenindustrie nur die Metallindustrie, die Maschinenindustrie sowie die Nahrungs- und Genussmittelindustrie. Während die Uhrenhersteller ihre Exporte um 19,3 Prozent steigerten, stiegen die Ausfuhren der Metallindustrie gerade noch um 2,2 Prozent und jene der Maschinenindustrie um 1,2 Prozent.
Alle anderen Branchen verzeichneten Einbussen bei ihren Exporten. Am meisten gedarbt haben die Textilindustrie (-6,5 Prozent) und die Papierindustrie (-12,5 Prozent).
Importe in die Schweiz stagnierten 2011
Die Importe in der Schweiz bewegten sich 2011 mit einem Wert von 137,7 Mrd. Fr. praktisch auf dem Niveau des Vorjahres. Wie aus der am Donnerstag veröffentlichten Aussenhandelsstatistik hervorgeht, sind Waren- und Gütereinfuhren seit Frühling sogar rückläufig.
Während im ersten Quartal des vergangenen Jahres noch ein Importplus von 6,8 Prozent resultierte, ging in den darauf folgenden Quartalen der Wert der in die Schweiz eingeführten Waren und Gütern ständig zurück, im vierten Quartal um 3,7 Prozent. Zu einem geringen Mass ist dieser Rückgang auch auf tiefere Importpreise zurückzuführen.
So hätten die Importe mit Preisen des Vorjahres gerechnet übers ganze Jahr gesehen noch um 1,9 Prozent zugenommen. Gegen Ende des Jahres waren die Einfuhren aber gemäss Aussenhandelsstatistik auch preisbereinigt rückläufig.
In Kombination mit den insgesamt noch angestiegenen Exporten führten die stagnierenden Importe in der Handelsbilanz der Schweiz zu einem Rekordüberschuss. Mit 24 Mrd. Franken fiel dieser sogar noch 4 Mrd. Fr. höher aus als 2010. (sda)