Zalando: Schrei vor Unglück?

Aktualisiert

Schlechte ArbeitsbedingungenZalando: Schrei vor Unglück?

Eine Journalistin arbeitete drei Monate lang undercover als Lageristin bei Zalando. Sie erlebte Ausbeutung bis an die Leistungsgrenze. Nun tobt ein Rechtsstreit.

Die 21-jährige RTL-Reporterin Caro Lobig hat sich undercover ins Lager des Versandhauses Zalando eingeschleust. Mit Hilfe des Enthüllungsjournalisten Günter Wallraff recherchierte sie als Lagerangestellte für die RTL-Sendung «Extra». Gemäss ihren Recherchen hat der Kleidervertriebs-Riese massiv gegen das Arbeitsrecht verstossen.

So erlebte Lobig Zalando-Mitarbeiter, die bis zur gesundheitlichen Leistungsgrenze ausgebeutet wurden. Sie hielt ihre Recherchen jeweils mit einer versteckten Kamera fest.

Bis zu 20 Kilometer zu Fuss

Die Reporterin musste beim Einsammeln der Ware aus den Regalen des Logistikzentrums nach eigenen Angaben täglich rund 15 bis 20 Kilometer zu Fuss zurücklegen. Ab und zu sitzen habe sie nicht dürfen. Die Reporterin erlitt während ihrer Recherchen einen Kreislaufkollaps.

Wie das «Handelsblatt» berichtet, tobt nun ein Rechtsstreit zwischen Zalando und Lobig. Zalando kritisiert die Recherchepraxis des Senders. Bis zur Ausstrahlung des Berichts habe keine offizielle Anfrage der RTL-Redaktion vorgelegen. Im Gegenzug hat auch die Reporterin gemeinsam mit Verdi eine so genannte Kündigungsschutzklage gegen das Unternehmen eingereicht.

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