Aktualisiert

«Lago Mio»Yoga auf dem Surfbrett – aber indoor

Der Winter ist Wassersportlern ein Gräuel. Nicht aber den SUP-Yogis. Die können neu immer trainieren. 20 Minuten war bei der Premiere dabei.

F. Riebeling
von
F. Riebeling

Angesichts der Temperaturen dürften selbst die hartgesottensten Wasserratten die Lust am Planschen in den hiesigen Gewässern verloren haben. Auch aus Versehen möchte niemand darin landen. «Damit ist die SUP-Yoga-Saison beendet», sagt Mabel Eugster, die in Erlenbach den Sommer über entsprechende Lektionen anbietet. Denn bei Kobra, Sonnengruss und Krieger sind Plumpser ins Wasser unumgänglich.

Weil sie die Übungen auf dem wackligen Untergrund in der kalten Jahreszeit nicht missen möchte, hat die hauptberuflich als Innenarchitektin tätige spezielle Indoor-Boards entworfen, die wie die Bretter der Stand-up-Paddler auf jede Bewegung reagieren und Yoga darauf zu einer echten Herausforderung machen. Zwei Jahre hat sie Entwürfe gezeichnet, sich mit einem Schreiner besprochen und Skizzen immer wieder verworfen. «Aber jetzt bin ich 100-prozentig zufrieden», so Eugster.

Keine Einwände

Mit dieser Meinung steht sie nicht allein da. Auch die fünf Teilnehmerinnen der Probestunde sind begeistert, allesamt erfahrene (SUP-)Yoginis. Sie sind Eugsters Einladung gefolgt, als Erste überhaupt die «Lago Mio»-Boards auszuprobieren. Der Name passt, denn der See ist für Eugster und ihre Schülerinnen eine Art zweites Zuhause. Am Ende der Indoor-Premiere stehen sie verschwitzt, aber glücklich im zum Yoga-Studio umfunktionierten Keller des Pop Up Corner 8 im Seefeld. Sie erfahren: Hier werden auch die regulären Stunden stattfinden (siehe Box), bis im kommenden März Bagger das Ende des Häuschens besiegeln.

Anderthalb Stunden See-Feeling im Souterrain liegen hinter den jungen Frauen. Das Lago Mio unter den Füssen, bei schummrigem Licht und leisem Reggae-Sound, stellt sich schnell ein Sommergefühl ein. Nach ein paar Minuten spielen sogar die Temperaturen mit. Denn trotz der erschwerten Bedingungen – kontinuierliches Ausbalancieren ist Pflicht – müssen die Yoga-Positionen korrekt ausgeführt werden. Immer wieder steigt Eugster von ihrem Brett und korrigiert kleine Schummeleien. Der Muskelkater am nächsten Morgen verdeutlicht einem noch mal, wie fordernd Indoor-SUP-Yoga ist.

«Sagt mir, was man noch besser machen könnte!», fordert Eugster ihre «Versuchskaninchen» am Ende auf. Doch niemand reagiert. Warum auch? Die Premiere ist geglückt.

Das Zeitraffer-Video bietet einen kleinen Blick durchs Schlüsselloch. (Video: Lago Mio)

Lago Mio

Die Gruppenkurse auf dem SUP Yoga Indoor Board (max. 5 Teilnehmer) finden ab dem 3. November jeweils dienstags um 19 Uhr im Pop Up Corner 8, Ottenweg 35, Zürich statt. Die Kosten für die einstündige Lektion betragen 30 Franken.

Infos und Anmeldung unter www.lagomioboards.ch

Deine Meinung zählt