«Bis ich mal mitbekomme, was Heinz so macht, ist alles schon wieder vorbei. Zum Beispiel habe ich von unserer Mutter gehört, dass er ein Cha­rity-Rallye von Deutschland nach Syrien fährt. Krass! Heinz und mich trennen 9 Jahre Altersunterschied und 60 Kilometer Weg: Er wohnt in Basel, ich in Winterthur. Wir sprechen auch verschiedene Dialekte. Ich glaube, ich war ein furcht­barer kleiner Bruder – ich bin ihm machmal wohl ziemlich auf den Sack gegangen. Heinz hatte aber grossen Einfluss auf mich. In den frühen 80ern haben er und unsere ältere Schwester angefangen, AC/DC zu hören. Unsere Eltern hatten eine totale Krise! Und dann hat mir meine Cousine auch noch eine Iron-Maiden-Platte geschenkt. Da war ich 6. Und ich bin gleich bei dieser Musik­richtung geblieben. In den vergangenen 18 Monaten war ich in 45 Ländern, aber ich seh ja nur die Konzertlokale. Da beneide ich Heinz um seine Reisen.»

«Mein Bruder und ich sehen uns manchmal sehr lange nicht. Das letzte Mal vergingen vier Jahre. Aber wir finden immer gleich wieder den Draht zueinander. Wir sind uns sehr ähnlich und lieben beide die Natur. Chrigel hat sogar in einem Wald geheiratet. Manchmal erfahre ich die Dinge über ihn nur aus der Zeitung oder dem Web. Ich hab Chrigel mal gegoogelt und erst da gemerkt, wie erfolgreich er eigentlich ist. Er war schon immer sehr dran. Mit seinem ersten Gitarrenlehrer hat er gespielt, bis seine Finger bluteten. Ich finde seine Musik sackstark, war aber noch nie an einem Konzert. Ich habe mir ernsthaft überlegt, an eines zu gehen, aber dann hat es jede Menge Vorbands, und diese Musik halte ich heute nicht mehr einen ganzen Abend aus. Ich selber mag lieber Free Jazz. Ich hab auch einmal versucht, Saxo­fon zu spielen. Sagen wir mal, es kamen Töne dabei raus. Ich kann überhaupt nicht Musik machen.»