Seltene Krankheiten, Teil 1Inline-Profi trotzt geheimnisvollem Leiden
Auf der Rangliste der besten Rollerblader der Welt belegt er Platz sieben. Eine Leistung, die noch bemerkenswerter erscheint - wenn man die seltene Krankheit von Matt Farnworth kennt.
Riverton im US-Bundesstaat Wyoming: Ein junger Mann springt mit Inlinern auf ein wenige Zentimeter breites Treppengeländer, rutscht in rasanter Geschwindigkeit auf den Rollenachsen die Stange herunter und dreht sich auf halber Strecke um 180 Grad. Danach folgt ein waghalsiger Sprung aus schwindelerregender Höhe. Es ist Matt Farnworth, Siebter der Weltrangliste der besten Rollerblader der Welt. Auf den ersten Blick ein ganz normaler 23-jähriger Bursche mit aussergewöhnlicher sportlicher Begabung. Doch Farnworth ist weit mehr als das: Er leidet unter Epidermolysis Bullosa, einer seltenen Hauterkrankung. Schon bei geringen Berührungen oder leichtem Druck entstehen auf der Haut des Betroffenen Wunden und Blasen - sie ist so verletzlich wie die Flügel eines Schmetterlings. Deshalb wird dieses Leiden auch als Schmetterlingskrankheit bezeichnet.
Einer, der immer wieder aufsteht
Fanrworth liess sich trotz der Befürchtungen von Freunden und Verwandten nicht beirren: Wenn er fällt oder irgendwo aneckt, versorgt er seine Wunden, um sich sofort wieder auf die Rollen zu schwingen.
In einem Interview mit dem US-Newsdienst «ksl.com» gab sich der Skater selbstbewusst: «Für mich ist dieser Sport eine grosse Herausforderung». Ans Aufhören denkt er noch lange nicht.
(rre)
Epidermolysis bullosa:
Charakteristisch für diese Erkrankung ist das Fehlen einer Verankerung in der Haut, die bei Gesunden vorhanden ist. Dadurch kommt es bei den Betroffenen zu vermehrter Wund- beziehungsweise Blasenbildung an der Haut und an der Schleimhaut. Nach dem Verheilen der Wunden bilden sich oft starke Narben und Verwachsungen.