Ein Medikament gegen das «Werwolf-Syndrom»?

Aktualisiert

Seltene Krankheiten, Teil 9Ein Medikament gegen das «Werwolf-Syndrom»?

Der 11-jährige Pruthviraj Patil leidet unter einer äusserst raren Kranheit: Die Hypertrichose - auch «Werwolf-Syndrom» genannt - macht sich durch übermässigen Haarwuchs bemerkbar. Nun gibt es für Betroffene Grund zur Hoffnung.

Der Inder Pruthviraj Patil wünscht sich nichts sehnlicher, als ein ganz normales Leben zu führen. Für ihn ist jeder Schritt in der Öffentlichkeit eine Tortur - denn alle Welt starrt ihn an: Der 11-jährige Junge leidet unter Hypertrichose, einer äusserst seltenen Krankheit, die bei Betroffenen an nahezu allen Körperregionen starken Haarwuchs auslöst. Aufgrund ihres nahezu animalisch wirkenden Äusseren werden diese Patienten umgangssprachlich auch als «Wolfsmenschen» oder ihre Kranheit als «Werwolf-Syndrom» bezeichnet. Begriffe, die für die ohnehin gekränkten Patienten eine zusätzliche Diskriminierung darstellen.

Umso erfreulicher ist, dass sich derzeit am Forschungshorizont ein Silberstreifen der Hoffnung für den kleinen Pruthviraj und die anderen rund 50 Hypertrichose-Patienten auftut: Die Dermatologin Angela Christiano und ihre Kollegen von der Columbia University, USA, glauben, ein wirksames Medikament zur Behandlung von Hypertrichose entwickelt zu haben. Die Entdeckung des Wirkstoffs basiert - so «nypost.com» - ironischerweise auf einem Zufall: Denn die ursprünglichen Untersuchungen galten der Entdeckung eines Mittels, das dem Haarverlust entgegenwirken sollte.

Noch ist es zu früh, um die Langzeitwirkung des Medikaments einschätzen zu können. Doch Christiano gibt sich diesbezüglich äusserst zuversichtlich.

(rre)

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