Überflieger-Getränk«Tomatensaft ...aber bitte nur im Flugzeug!»
«Tomatensaft» lautet bei vielen Flugpassagieren die Antwort auf die Frage, was sie denn bitteschön trinken möchten. Aber warum ist dieser Saft ausgerechnet über den Wolken so beliebt, während er am Boden kaum Beachtung findet?
Aerodynamik, dynamischer Auftrieb: Warum sich Flugzeuge trotz ihres massiven Gewichts in der Luft halten können, ist längst kein Rätsel mehr. Und doch: Ein Phänomen geistert immer noch wissenschaftlich ungeklärt durch die Lüfte: Wieso antworten so viele Flugpassagiere auf die Frage des Flight Attendants «Was möchten Sie trinken?» mit «Tomatensaft»?
Während tausende dieser Getränke in geerdeten Gastronomiebetrieben ungeöffnet ihrem Verfallsdatum entgegenfristen, ist das rote, dickflüssige Zeugs in der Luft ein echter Renner. Nirgends wird soviel Tomatensaft konsumiert wie über den Wolken. Recherchen von 20 Minuten Online ergaben, dass alleine bei der Fluggesellschaft Swiss jedes Jahr rund 90 000 Liter Tomatensaft getrunken werden.
Theorie Nummer eins: Die rote Welle
Eine repräsentative Studie wurde zu diesem Thema bisher noch nicht veröffentlicht - bleibt also nur das Werweissen. Immerhin: Im Dickicht des roten Gemüses tun sich erhellende Theorien auf. Beispiel: Das Ritual. Verlangt der Flugpassagier einen Tomatensaft, erkennt der nach ständiger Abwechslung strebende Sitznachbar: «Oh, hatte ich schon lange nicht mehr - das will ich jetzt auch». So kommt eines zum anderen und es dräut die nicht mehr enden wollende rote Welle.
These Nummer zwei: Der Sättigungseffekt
Eine weitere Begründung ist ebenfalls einleuchtend: Mit seiner breiähnlichen Konsistenz sättigt Tomatensaft eben besser als andere Getränke. Pfeffer und Salz dazu - fertig ist die kalte Tomatensuppe.
These Nummer drei: Der Nährstoffverlust
Vielleicht ist es aber einfach nur der Verlust von Elektrolyten, die dem Körper durch die niedrige Luftfeuchtigkeit im Flieger verloren gehen. Der Körper schaltet auf Alarmstufe rot und verlangt instinktiv nach einem Nahrungsmittel, das diese Stoffe beinhaltet, und das ist nun mal - genau - Tomatensaft!