Universitätsspital GenfKleines Kind stirbt nach Bluttransfusion
Ein Kind ist im Genfer Unispital an den Folgen einer Bluttransfusion gestorben. Nun wird abgeklärt, ob das Krankenhaus gepfuscht hat.
Die Bluttransfusion sollte dem krebskranken, erst vierjährigen Kind das Leben retten. Doch drei Tage nach dem Eingriff, am 18. Februar, verstarb es. Nun hat die Genfer Justiz zur Klärung der genauen Todesursache eine Untersuchung eingeleitet. Brisant: Am selben Tag war es am Unispital Genf auch bei einem erwachsenen Patienten zu einer ungewöhnlichen Reaktion auf eine Blutplättchentransfusion gekommen. Sein Leben ist inzwischen ausser Gefahr. Pierre Dayer, medizinischer Direktor des Unispitals, bestätigt, dass beide Betroffene Blut vom gleichen Spender erhalten hatten. Dieser sei aber gesund gewesen und ihn treffe darum keine Schuld.
«Vermutlich ist mit dem Blutprodukt etwas nicht in Ordnung», so Beat M. Frey, Chefarzt des Zürcher Blutspendedienstes SRK. Denn Blutplättchen sind nach der Entnahme äusserst anfällig für bakterielle Infektionen: Die Plättchen sind nur vier Tage lang haltbar und müssen bei 22 Grad konserviert werden.
Und genau hier könnte das Problem liegen. Denn, wie Dayer erläutert, müsse stets eine Balance zwischen dem Infektionsrisiko der Blutplättchen und dem Mangel an Blutspendern gefunden werden. Ob das Blut tatsächlich Fehler aufweist, klärt nun das Heilmittelinstitut Swissmedic ab.