OpiateSchmerzmittel tödlicher als Heroin
Michael Jackson soll süchtig nach ihnen gewesen sein: Sogenannte Opiate sind starke Schmerzmittel, nach deren Einnahme einer neuen Studie zufolge mehr Menschen sterben als durch die Folgen von Heroin-Konsum.
Eine kanadische Studie bringt es zutage: Die Zahl der durch Opiate herbeigeführten Todesfälle hat sich von 1991 bis 2004 verdoppelt. In Kanada sterben inzwischen wesentlich mehr Menschen an solchen Präparaten als an Heroin. Besonders gefährlich ist demnach der Wirkstoff Oxycodon.
«Tödliche Nebenwirkungen»
«Viele Ärzte wissen, dass Opiate tödliche Nebenwirkungen etwa durch eine Atemdepression haben können», sagt Studienleiter Irfan Dhalla von der Universität Toronto. «Aber die meisten wären wohl überrascht davon, wie viele Menschen jedes Jahr durch verschriebene Opiate sterben.»
Dhalla untersuchte die Zahl der Todesfälle durch Opiate in der Provinz Ontario. Diese verdoppelte sich von 1991 bis 2004 von 13,7 auf 27,2 pro Million Einwohner. Besonders bedenklich scheint der Wirkstoff Oxycodon zu sein, der seit dem Jahr 2000 vermehrt verordnet wurde und inzwischen ein Drittel der verschriebenen Opiate stellt. Von 2000 bis 2004 stieg die Zahl der Opiattoten um 41 Prozent, die Oxycodon-Mortalität verfünffachte sich.
Kombination mit anderen Beruhigungsmitteln gefährlich
Die meisten Patienten hatten erst im Monat vor ihrem Tod ein ärztliches Rezept für ein Opiat bekommen. In 54 Prozent der Fälle galt der Tod als unbeabsichtigt, ein knappes Viertel wurde als Suizid eingestuft, und die übrigen 22 Prozent wurden als unklar interpretiert. Besonders gefährlich seien die Schmerzmittel in Kombination mit anderen Beruhigungsmitteln oder mit Alkohol, betonen die Mediziner im «Canadian Medical Association Journal».