Vanabundos-BlogDie ersten Wochen im VW-Bus-Himmel
Mit etwas Verspätung konnten unsere Blogger ihren Camper im Hafen von Tacoma in Empfang nehmen. Und fanden sofort Gleichgesinnte.
Trotz einigen Problemen bei den Zollbehörden waren wir sehr glücklich, dass unsere Reise entlang der Panamericana endlich begann. Und natürlich: Eine ausländische Autonummer fällt hier schnell mal auf. Schon beim ersten Tankstop fragen mehrere Leute, woher wir sind. In Erinnerung bleiben wird uns eine ältere Dame mit dem Namen Barbara, die auf einem Parkplatz auf einmal am Fenster stand: «Hallo nach Zürich! Spricht man hier Deutsch?» Sie ist ursprünglich Deutsche, lebt heute an der Küste von Oregon, früher einmal in Brasilien und Argentinien und wir hätten ihr ewig zuhören können.
Wir wussten bereits, dass der Staat Oregon eine grosse VW-Bus-Community hat. Kaum hatten wir die Grenze passiert, fuhr uns bereits der erste Vanagon (so heissen die VW-Transporter hier) entgegen und zeigte ein Peace-Geste aus dem offenen Fenster. In Portland angekommen, sichteten wir an jeder Ecke einen: total verlumpte, bunte, abenteuertaugliche und umgebaute.
Die aktivste VW-Bus-Community
Was wir nicht wussten war, dass Portland wohl die aktivste Vanagon-Community der USA hat. Über Instagram und Facebook werden hier regelmässig Treffen und Camping-Ausflüge organisiert und es ging nicht lange, bis sie uns gefunden und kontaktiert hatten. Zuerst traf man sich zum gemeinsamen Kennenlernbier am Freitagabend und am Samstag früh ging es an die Küste.
In einem ziemlich auffälligen Konvoi von sechs VW T3 fuhren wir zwei Stunden nach Pacific City, genossen den Parkplatz am Strand und hetzten die Busse schliesslich auf Schotterpisten einen Berg hoch, um dort im Wald zu übernachten. Wir profitierten enorm von diesem Wochenende, denn die meisten Vanagon-Besitzer kennen sich unglaublich gut mit ihren Autos aus und konnten uns viele wertvolle Tipps für unsere Reise mitgeben. Die meisten würden wohl am liebsten mitkommen, geben sich aber damit zufrieden, dass immer wieder Reisende bei ihnen Halt machen und von ihren Reisen erzählen.
Zu zweit wird es eng
An unser neues Leben im Camper haben wir uns schnell gewöhnt. Was wir uns aber immer wieder in Erinnerung rufen müssen: Wenn beide drinnen sind, darf nur einer etwas machen. Wenn zum Beispiel jemand den Schlüssel sucht und der andere seine Schuhe anziehen will, dann haut sich garantiert einer den Kopf an.
Schnell haben wir realisiert, dass die Tage ganz schön schnell vorbeigehen und vorbereitet sein wollen. Einfach so in den Tag hineinleben liegt eher nicht drin. Unser Job ist jetzt das Reisen – und das kann durchaus anstrengend sein. Sandro bildet sich daneben in Automechanik weiter (was dringend nötig ist), Gabriella liest auch (eher nicht Automechanik) und wir erkunden joggend die Gegend, wenn wir in Reichweite einer Dusche sind. Für Letzteres haben wir das Büro der Schweizer Laufschuhfirma On besucht, die hier in Portland einen Sitz hat. Sie freuten sich sehr über den Besuch aus der Schweiz!
Portland ist eine wunderbare Sommerdestination und war der perfekte Start in unsere Reise. Die Stadt hat unglaublich viel zu bieten – vor allem sehr gutes Essen, Topkaffee und viele Mikrobrauereien – ist hip, aber trotzdem unaufgeregt. Und mit dem Auto ist man innert kürzester Zeit an den schönsten Plätzen am Fluss oder am See, in den Bergen oder am Meer. Als nächstes geht es in Richtung Küste. Wohin genau, wissen wir noch nicht. Das wird das Wetter entscheiden. Und in drei Wochen schicken wir Luz in die Wüste von Nevada: Am Burning Man Festival findet man uns dann im VW-Bus-Camp!
Vanabundos auf der Panamericana
Gabriella Hummel (26) und Sandro Alvarez (36) haben ihre Jobs als Medienschaffende gekündigt, sich in der Schweiz abgemeldet und ihren fast 30 Jahre alten VW-Van «Luz» nach Seattle verschifft. Von dort aus geht es südwärts – bis nach Feuerland. Wie lange sie unterwegs sind? Sie wissen es nicht. Aber sie halten uns auf vanabundos.com, Instagram, Facebook und 20 Minuten auf dem Fahrenden.