Auf dem Pamir-Highway über das Dach der Welt

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TadschikistanAuf dem Pamir-Highway über das Dach der Welt

Ein Roadtrip auf der «Mutter aller Rumpelpisten» ist noch ein echtes Abenteuer.

von
Marlies Seifert

«Pschhh!» – mit einem lauten Zischen verabschiedet sich die Luft aus dem Pneu des rechten Hinterrads. Was wäre eine Reise auf dem Pamir-Highway ohne eine Panne? 1300 Kilometer führt die Fernstrasse M41 auf engen Bergwegen, rumpligen Asphaltpisten und rutschigen Geröllwüsten über das Dach der Welt.

Wir befinden uns auf einem Schlenker durch das Wakhan-Tal, als der Reifen platzt. Bauern sind auf den goldenen Feldern mit der Getreideernte beschäftigt. Gegenüber glänzen die schneebedeckten Gipfel des Hindukusch. Es ist ein ganz normaler Tag an der Grenze zu Afghanistan, geprägt von Begegnungen mit ganz normalen Menschen. Mit dem Soldat, der die Frage, ob er schon Taliban gesehen habe, mit einem schallenden Lachen quittiert. Oder mit dem Bauern, der auf dem Cross-Border-Markt Handarbeiten von seinen afghanischen Verwandten kauft, um sie an die spärlichen Besucher zu verkaufen.

Tags darauf keucht der Jeep – Ersatzrad sei Dank – über den Khargush-Pass zurück auf das karge Pamir-Hochplateau. Auf der M41 donnern uns chinesische Lastwagen entgegen. Sie transportieren Tonnen von Billigwaren ins arme Tadschikistan. Zurück fahren sie leer. Präsident Emomali Rachmon hat den östlichen Nachbarn riesige Landstriche überlassen, im Gegenzug investieren diese in den Rohstoffabbau und bauen Strassen.

Unterwegs durch die Hochwüste des Pamir-Gebirges. Von Dushanbe in Tadschikistan nach Osh in Kirgisistan.
Auf den engen Strassen verkehren auch Lastwagen.
Bislang ist die Route besonders Langzeitradlern ein Begriff.
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Unterwegs durch die Hochwüste des Pamir-Gebirges. Von Dushanbe in Tadschikistan nach Osh in Kirgisistan.

Marlies Seifert

Ein Rinnsal lässt einen schmalen Streifen in der Mondlandschaft ergrünen, dahingewürfelte Jurten verheissen Zivilisation. Im Weiler Bashgumbez, auf 4000 Metern über Meer, betreibt Nur ein einfaches Homestay. Geschlafen wird auf dem Boden. Draussen knattert ein Generator, drinnen knistert der Holzofen. Mahan gesellt sich zum Essen dazu. Der ehemalige Wilderer ist heute Wildhüter. Er organisiert Yak-Trekkings, Safaris und nachhaltige Jagdreisen. «Vom Tourismus profitiert die ganze Gemeinschaft», ist der Pamir-Kirgise überzeugt. Das umliegende Schutzgebiet ist Heimat für Schneeleoparden und Marco-Polo-Schafe. Erstere werden im Auftrag der auf Grosskatzen spezialisierten Artenschutzorganisation Panthera streng bewacht. Letztere sind besonders bei russischen Jägern als Trophäen beliebt. Den Abschuss eines Tiers lassen sie sich rund 20'000 Dollar kosten.

Noch ist die Gebirgswelt Tadschikistans jedoch vor allem Langzeitradlern ein Begriff. Vorbei am aus einer «Star Wars»-Szene entsprungenen Container-Basar von Murgab strampeln sie über den Ak-Baital, den höchsten Pass der früheren Sowjetunion, zum Karakul-See. Über bunte Berge führt der Weg anschliessend durch 20 Kilometer Niemandsland nach Kirgisistan. Alles ganz normal? Von wegen: Was für ein Abenteuer!

Infoveranstaltung Die Reise fand auf Einladung von Pecta statt. Die nicht kommerzielle Organisation ist ein Projekt der Aga-Khan-Stiftung und setzt sich für die Tourismusförderung im Pamir ein. Am 14. November um 20.15 Uhr findet im Transa Flagship Store an der Europaallee in Zürich eine Infoveranstaltung zu Reisen in das zentralasiatische Gebirge statt. Für eine unverbindliche Anmeldung: E-Mail an info@globotrek.ch. SEI

Infoveranstaltung Die Reise fand auf Einladung von Pecta statt. Die nicht kommerzielle Organisation ist ein Projekt der Aga-Khan-Stiftung und setzt sich für die Tourismusförderung im Pamir ein. Am 14. November um 20.15 Uhr findet im Transa Flagship Store an der Europaallee in Zürich eine Infoveranstaltung zu Reisen in das zentralasiatische Gebirge statt. Für eine unverbindliche Anmeldung: E-Mail an info@globotrek.ch. SEI

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