Feministin Kate Nash«Riesendildos sind so beängstigend»
Mit knapp 40'000 Besuchern feierte das Zürich Open Air seine Premiere. Backstage sprach Sängerin Kate Nash (23) über den Hype um Lena Meyer-Landrut, die selbsternannte Rolle der Feministin und einen Dildo, von dem sie heute noch Alpträume hat.
«Ich habe gehört, das Schweizer Publikum sei ein bisschen reserviert?» Mit dieser Frage begrüsst mich die roothaarige Kate Nash am Sonntag Abend vor ihrem Auftritt des Zürich Open Airs. Doch sei dies kein Problem, sie wolle sich lediglich versichern, dass es nicht an ihr liege, beschwichtigte die 23-Jährige Sängerin: «In England sind die Fans echte Rüpel, während die Japaner nach einem Song zwar heftig applaudieren, nach dem Song aber Totenstille auf dem Festgelände herrscht.»
Dass Kate Nash schon viel um die Welt gereist ist und ihre gesammelten Eindrücke auf ihrem Blog veröffentlicht, bringt uns auf das nächste Thema. Denn wer den Blog von Nash liest, gerät unfreiwillig auf ein ziemlich kurioses Bild: «Dieser Riesen-Dildo hat mich so erschreckt. Man könnte jemanden damit töten!», berichtet die selbsternannte Feministin mit einem unbeschreiblichen Gesichtsausdruck. Unter dem Bild liest man die Zeile: «Ich dachte ich wäre aufgeschlossen, doch das schockte sogar mich - ich hätte gerne gesehen, wer dieses Ding kauft!»
«Ich hätte den Riesen-Dildo gut als Schwert gebrauchen können!»
Kate Nash ist seit 2007 mit dem Leadsänger der Indie-Rock-Band «The Cribs» liiert. Doch trotzdem mag sich die 23-Jährige nicht auf ein Geschlecht fixieren: «Ich würde nie sagen ich sei Hetero. Ich könnte mich in jeden Menschen verlieben, egal ob Mann oder Frau. Ich habe mich schon ein paar Mal in Frauen verliebt.» Die Überzeugung der sexuellen Freiheit, trägt die junge Sängerin auch auf die Bühne: «Ich kenne Leute, die Probleme hatten bei ihrem Coming Out und für diese Menschen möchte ich einstehen.» So schreit Nash während dem Auftritt auch gerne Mal ihrem Publikum «Wenn du homophob bist, dann hau ab hier!» zu. (Homophobie = Abneigung gegen Schwule und Lesben)
Die englische Sängerin Kate Nash, die all ihre Songs alleine schreibt, möchte sich nicht mit den Casting-Show-Abgängern vergleichen: «Ich glaube Musik-Castings sind eher eine Fernseh-Game-Show, da geht es nicht um Musik und die Kunst des Schreibens.» Diese liegt der Songwriterin am Herzen. Doch in letzter Zeit geriet Nash durch den Hype um Lena Meyer-Landrut unfreiwillig in den Fokus der Öffentlichkeit: «Ich werde komischerweise immer auf Lena angesprochen. Obwohl ich sie noch nie gesehen habe, vergleicht man mich ständig mit ihr.» Lenas unfreiwillig komischer Akzent wird dem typisch britischen Akzent von Nash zwar nie gerecht werden, trotzdem stellt man eine gewisse Ähnlichkeit fest. Am Zürich Open Air konnte der Rotschopf mit ihrem einzigartigen Auftritt aus der Masse herausstechen.

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