Semantik - «Molotow»Gefährlicher Cocktail von Semantik
Der Zürcher Rapper Semantik ist wieder da: «Molotow» ist der neuste Wurf des 31-jährigen Wortakrobaten mit serbisch-spanischen Wurzeln. Und damit ist ihm ein grosser Coup gelungen.

Der 31-jährige Rapper Semantik über sein Album: «Wenn du Hip-Hop nicht magst, wirst du das Album auch nicht verstehen.» (Bild: Nation/Nico Schärer)
Mit «Molotow» hat der Rapper einen gefährlichen Cocktail zusammengebraut, der der Schweizer Hip-Hop-Szene so richtig Zunder gibt.
Seine Platte fängt beim Hören direkt Feuer: starke, tiefschürfende Lyrics auf der einen Seite, vielfältige Beats auf der anderen. Mal sind sie energiegeladen, hart und ernüchternd, mal abgehoben und voller Hoffnung wie auf dem zweiten Track «Engel vo Züri».
Die Rap-Produzenten TZA von Gleiszwei, Sad, Ryo und Ripa haben mit den Samples grosse Arbeit geleistet. Wer auch mit einer Spur Pathos klarkommt, ist mit «Molotow» gut bedient.
Das Album sei wie ein Gang durch düstere Gassen und unerzählte Geschichten von Zürich – ohne Pseudo-Ghettoromantik, sagt Semantik selber. Auch musikalisch spielt der Rapper auf seiner aktuellen Scheibe eine breite Palette von Stimmungen und Stilen: Von Metal über Soul bis zu Old-School-Hip-Hop mangelt es hier an nichts. Auf die üblichen Gastauftritte unter Hip-Hoppern verzichtet Semantik jedoch. Seit zehn Jahren ist der Rapper im Schweizer Hip-Hop-Business, und seine Texte werden immer besser – wie reifer Wein: Ziemlich direkt und ohne Umschweife treffen sie ins Schwarze.
Der Mann der Reime bringts gleich selber auf den Punkt: «Das Album ist Straight Rap und wenn du Hip-Hop nicht magst, wirst du das Album auch nicht verstehen!»