Knatsch um den Sieger«Sein Killerblick gehört auf den Hinterhof»
Während Menowin-Fans nach dem DSDS-Finale der Katzenjammer erfasst hat, liefern die Anhänger von Mehrzad Gründe für die Niederlage des Unterlegenen.
Das Finale von «Deutschland sucht den Superstar» war ein Quotenerfolg: Alleine in der Bundesrepublik schauten 7,58 Millionen Zuschauer in die Röhre, was einem Marktanteil von 24,4 Prozent entspricht. Selbst bei der Entscheidungsshow am späten Abend blieb ein Grossteil des Publikums erhalten: Hier waren noch 7,07 Millionen dabei, was einem Marktanteil von sehr starken 38,6 Prozent gleichkommt. In der viel zitierten «werberelevanten Zielgruppe» der 14- bis 49-Jährigen waren es sogar unglaubliche 50,6 Prozent.
Die Quote beweist, dass der Fernsehkonsument auch in der siebten Staffel die Castingshow-Kost immer noch nicht satt hat. Und auch die Kommentare auf dieser Webseite, auf Facebook, Twitter und natürlich in den entsprechenden Foren belegen diese These: RTLs Netzauftritt brach nach der Entscheidung vor Andrang beinahe zusammen, weiss das Medienmagazin «DWDL».
Die Pro-Menowin-Fraktion
Die User-Kommentare auf 20 Minuten Online zeigen, dass der unterlegene Finalist Menowin für einige der bessere Sänger war. «Menowin sang definitiv besser, gefühlvoller, traf die Töne sicherer als Mehrzad», schrieb einer stellvertretend für viele. «Menowin, du bist mit Abstand das Beste, was ich je bei einer Castingshow erleben durfte», staunt Userin Saskia. «Eine unglaubliche Stimme mit wahnsinniger Ausstrahlung» hat MC gehört. Marc findet: «Merzhad ist ein guter Sänger, keine Frage. Aber er hat keinen Wiedererkennungswert.»
Den Grund für die Niederlage sehen die Fans des Vize-Siegers in den Medien. «Ich finde es nicht richtig, was da alles gegen Menowin gemacht wurde, nur damit Mehrzad gewinnt», kritisiert Andi Fiechter und Gabi Giftig grantelt: «Nach einer Hetzjagd der `Bild? gegen den Favoriten Menowin haben sie es geschafft: Der klar Bessere hat verloren.» User Dennis fragt sich, ob die anonyme Drogen-Anzeige vor dem Finale Kalkulation war, während ein anderer Kommentator auf die schwierigen Umstände des Auftritts hinweist, denn Mehrzad sei «nie auf die Probe gestellt worden mit schlechten Schlagzeilen, während Menowin dem Druck bis zum Schluss standgehalten hat.» Der Kälner «Express» berichtet übrigens, dass Menowins Version von «Don't Believe» im Internet öfter angeschaut wird als die des Konkurrenten.
Gründe für Menowins Niederlage
Eine andere Theorie hat Deborah Aubry: «Mehrzad hat nur gewonnen, weil Manuel und der Checker ihren Fans gesagt haben, dass sie für Mehrzad stimmen sollen!!!!» Doris glaubt, RTL wolle bloss einen Superstar, «der spurt». Chicco sieht das ähnlich: «Aber bei Publikumsvotings gewinnen meistens die, die nicht anecken und immer schön brav und anständig sind.» In den Userkommentaren schwingt aber auch Sorge mit: «Er kommt einem so verloren vor», heisst es etwa. Und Mona hofft, «dass Menowin jetzt nicht wieder auf die schiefe Bahn gerät, denn er hat wirklich ein Talent, dass man nicht vergeuden sollte.»
Menowins Anhänger hoffen dennoch das Beste für den 22-Jährigen. «Dein Weg ist zwar steinig, aber du kommst zum Ziel», glaubt HG. Bona pflichtet ihm bei: «Wäre auch nicht das erste Mal, dass es der Zweitplatzierte weiter bringt als der Erste. Siehe Christina Stürmer.» Sandra Groth fordert: «Dieter, gib Meno einen Song und Du wirst mit einem neuen Platz eins in den deutschen Single-Charts belohnt!» Ein anderer Kommentator glaubt, dass «das Lied `Don't Believe? mit Sicherheit für Menowin geschrieben» wurde - «weil es zu ihm viiiel besser passt.»
Die Pro-Mehrzad-Fraktion
«Mehrzad hat Talent, Fleiss und ist ein extrem sympathischer Mensch», sagen dagegen die Fans der Gegenseite. «Auf dem Musikmarkt hat er definitiv bessere Überlebenschancen als Menowin. Schön, dass Deutschland Urteilsvermögen zeigt und einen sympathischen, sehr guten Sänger gewählt hat, der mit beiden Beinen auf dem Boden steht und für den Familienwerte gelten.» Einer denkt, der Sieger sei «bodenständiger, erwachsener, vernünftiger» als der Konkurrent, ein anderer sieht bei Mehrzad mehr «Talent» und «Fleiss». Franz Hauser betont, dass ein Star auch «Disziplin» braucht.
«Menschlich hat Menowin drei grosse Fragezeichen hinterlassen und es würde mich nicht wundern, wenn die News, dass Menowin keine Alimente zahlt, den Ausschlag gegeben haben für den Sieg von Mehrzad. Als Frau wäre der Typ bei mir unten durch. Und sein Killerblick sprach Bände» bekundet Stefan Müller. Cary kritisiert den «Kermit-ähnlichen Gesang von Menowin». Chief Geronimo hörte eine «quäkende Stimme» und sah einen «unsympathischen Menschen».
Noch mehr Gründe für Menowins Niederlage
Rogerio Vito gibt zu bedenken, dass die Opfer des wegen Körperverletzung vorbestraften Kandidaten auch keine zweite Chance bekämen. Weiter wird gefragt: «Und so einer soll im harten Musikbusiness bestehen können? Der soll zuerst sein Leben regeln.» Ins selbe Horn stösst diese Meinung: «Zuverlässigkeit und Talent müssen gepaart auftreten, um dauerhaft Erfolg zu haben.» Ein anderer User spricht ebenfalls Klartext: «Menovin gehört in den Knast und nicht auf eine Bühne!»
Die Vergangenheit ist für Menowins Kritiker nicht wegzudiskutieren, findet Gerda Heine: «Es tat gut zu sehen, dass Deutschland nicht noch so einen Menschen als Vorbild für Kinder gewählt hat.» Ein anderer User schreibt: «Mehrzad ist der Saubermann, Menowin der Bad-Boy!» Auf den Punkt gebracht liest es sich so: «Menowin hat einen aggressiven Gesang, und sein Killerblick gehört auf den Hinterhof.» Zudem habe er den Text versaut: «Bei Billie Jean sang er: My Mother Allways Showed Me Be Careful Do You Love?? anstelle von: Mother Allways Told Me Be Careful Of Who You Love», bemerkte Petra Zoll. Ein anderer User fragt: «Ist wirklich niemandem aufgefallen, dass Menowin beim ersten Lied schon wieder den Text versemmelt hat?»
Fazit
Dass sich beide Lager gar nicht streiten müssten, hat dieser Leser festgestellt: «Die zwei durchaus talentierten Performer werden wie ihre Vorgänger (vermutlich) ziemlich schnell in der Versenkung verschwinden. Gewinner ist und bleibt RTL!» Und für diejenigen, die sich nerven, dass 20 Minuten Online überhaupt berichtet und sich deswegen die Mühe machen, einen Kommentar zu schreiben, haben wir auch noch was. Die Mit-User machen auf eine Protestaktion aufmerksam, der sich Leute mit DSDS-Überdosis anschliessen können: «Wie es Oli Pocher sagte: Kauft die Single `Boomerang? von Blümchen und haltet DSDS von den Charts fern», verweist ein User auf eine Facebook-Aktion gegen die Castingshow.