Anna Rossinellis Konkurrenz steht fest

Aktualisiert

Eurovision Song Contest 2011Anna Rossinellis Konkurrenz steht fest

Die Gegner von Anna Rossinelli am ESC stehen fest. Russland schickt einen Mädchenschwarm ins Rennen und Ungarn versucht es mit der Gewinnerin der lokalen «X-Factor»-Show.

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Am 10. Mai gilt es ernst für die Baslerin Anna Rossinelli. Dann wird sie in Düsseldorf versuchen, sich ins ESC-Finale zu singen. Das Feld ihrer Gegner steht nun offiziell fest.

Russland

Der 23-jährige Alexey Vorobjow geht für Russland ins Rennen. Mit seinem Song «Get You», einer typische Eurodance-Nummer, will der Sänger auf Stimmenfang gehen. Vorobjow ist kein ESC-Neuling, bereits 2008 und 2009 versuchte er sein Glück und nahm am nationalen Vorentscheid teil. Der Song «Get You» stammt übrigens aus der Feder des Produzenten Red One, der auch schon Hits für Lady Gaga und Jennifer Lopez produzierte. Russland gewann 2008 den Eurovision Song Contest, damals ebenfalls mit einem Mädchenschwarm namens Diman Bilal.

Serbien

Nina heisst die wackere Wasserstoffblondine, die für Serbien am ESC 2011 in Düsseldorf teilnimmt. Die 22-jährige Sängerin im Twiggy-Look ist Frontfrau der Popband mit dem vielversprechenden Namen «Sex Legal Department». Am 10. Mai singt sie eine knallbunte Gute-Laune-Nummer mit dem Titel «Caroban». Serbien hat 2007 den Contest gewonnen mit der Ballade «Molitva» von Marija Šerifovi

Griechenland

Mit Bouzouki-Klängen, Schritten des Volkstanzes Zeibekiko und der gerappten Anklage einer um die Zukunft betrogenen Jugend tritt Loukas Giorkas feat. Stereo Mike mit «Watch Your Dance» für seine Heimat Griechenland an. Ob er an den Erfolg von Griechenland von 2005 anknüpfen kann? Damals gewann Sängerin Elena Paparizou mit «My Number One» die Krone.

Kroatien

Die deutschstämmige Daria Kinzer wird mit der Disco-Nummer «Break a Leg» für Kroatien an den Start gehen. Die 22-jährige Daria wurde in Aschaffenburg geboren und war einst Background-Sängerin bei Rainhard Fendrich und sang in diversen Musicalproduktionen mit. Kroatien nimmt seit 1993 am Eurovision Songcontest teil - bisher ohne Erfolg.

Litauen

Evelina Sasenko studiert Jazzgesang an der Musik- und Theaterakademie Litauens und hat eine Leidenschaft für französische Chansons. Diese Begeisterung für das französische Liedgut beeiflusst auch ihren Beitrag für den Eurosvision Songcontest 2011. Ihr Titel «C'est ma vie» ist eine wuchtige Ballade mit französischem Flair. Bisher konnte Litauen am Eurovision Songcontest keine Siege verbuchen.

Malta

Am 12. Februar fand in Malta der alljährliche Vorentscheid für die Teilnahme am Eurovision Song Contest 2011 teil. Der Wettbewerb war bunt gemischt und so konnte das Ergebnis mit Spannung erwartet werden. Glen Vella, ein vielversprechender junger Künstler, setzte sich mit seinem Titel «One Life» gegen die Konkurrenz durch und versucht am 10. Mai in Düsseldorf für Malta einen Sieg zu holen. Malta versucht seit 1971 sein Glück am Eurovision Songcontest - bisher trugen die Sänger des Mittelmeerstaates nie einen Sieg nach Hause.

Portugal

Mit der sechsköpfigen Gruppe «Homens da Luta» (Männer des Kampfes) fährt für Portugal eine echte Spasstruppe nach Düsseldorf. Die bunte Truppe wird sicherlich den einen oder anderen Sympathiepunkt erheischen, aber eine wirkliche Chance auf die Krone besteht nicht. Ihr Song trägt den Titel «Kämpfen macht Spass» («Luta É Alegría»). Portugal gehört wohl zu den erfolglosesten Teilnehmern am Eurovision Songcontest. Seit 47 Jahren hat Portugal nie gewonnen.

Ungarn

Die ungarische Wahl steht fest: Die Sängerin Kati Wolf wird zum Eurovision Song Contest 2011 nach Düsseldorf fahren. Dass sie mit dem Titel «What About My Dreams» (im Original: «Szerelem, miért múlsz?») für ihr Land antritt, haben die Vertreter des zuständigen Fernsehsenders MTV auf einer Pressekonferenz bekanntgegeben. Kati Wolf wurde in Ungarn bekannt durch die lokale Version der Show «X Factor». Ihr Song «What About My Dreams» ist eine rhythmische Popummer mit 80er-Jahre-Elementen. Ungarn ist seit 1994 dabei und war damals mit Friderika noch am erfolgreichsten. Sie erreichte den vierten Platz. Danach konnte Ungarn keine Erfolge mehr für sich verbuchen.

Polen

Magdalena Tul wird für Polen am 10. Mai auf der ESC-Bühne stehen . Die 30-jährige Musical-Sängerin stach neun Konkurrenten aus und wurde von 44,47 Prozent der polnischen TV-Zuschauer als Kandidatin für den ESC-Contest gewählt. Ihr Song «Jestem» (zu Deutsch «Ich bin») ist eine eingängige Popnummer, die Tul mit gekonnten Tanzeinlagen noch ein wenig aufwertet. Die Chancen, dass Polen seit 2008 zum ersten Mal wieder im Finale steht, sind mit dem diesjährigen Beitrag vergleichsweise realistisch.

Quelle: YouTube

Georgien

Georgien nimmt erst seit fünf Jahren am Eurovision Song Contest teil. 2009 setzte das Land wegen dem Kaukasus-Konflikt aus, da Vorwürfe laut wurden, dass die Lyrics ihres Interpreten gegen den damaligen russischen Ministerpräsidenten Wladimir Putin hetzen würden. Dieses Jahr schickt Georgien die Rockband Eldrine mit dem Song «One More Day» nach Deutschland. Ihr Musikstil hört sich an wie eine Mischung aus Guano Apes und Linkin Park - mit miserablem Englisch.

Quelle: YouTube

Finnland

Finnland will mit Paradise Oskar den ESC in den hohen Norden holen. Dies dürfte schwierig werden. Der Künstlername ist noch das Originellste am 20-Jährigen, Blogs in der Heimat konstatieren ihm eine Ausstrahlung wie «ein Kartoffelsack». Der Song «Da Da Dam» erinnert an James Blunt – doch Singer/Songwriter haben es traditionell schwierig am Gesangswettbewerb.

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Norwegen

Viel mehr Pfeffer hat der Beitrag von Finnlands Nachbarland Norwegen. Der auf Swahili gesungene Ethno-Dance-Schlager «Haba Haba» von Stella Mwangi erinnert an «Waka Waka». Die Stimme der 24-Jährigen ist allerdings nicht über jeden Zweifel erhaben.

Quelle: YouTube

Island

Als drittes skandinavisches Land hat auch Island seinen Teilnehmer bestimmt: Sigurjón's Friends gehen mit «Aftur heim» an den Start. Und dem Song sind durchaus Aussenseiterchancen zuzurechnen. Auch wenn er auf Isländisch gesungen ist, hat er durchaus Ohrwurmcharakter. Wenn Sigurjón's Friends das Halbfinale überstehen, liegt alles drin.

Quelle: YouTube

Malta

Malta setzt auf die Karte: Hübscher Junge singt Eurodance. Glen Vellas «One Life» ist nichts Weltbewegendes – aber es haben es schon belanglosere Beiträge beim ESC auf die vorderen Plätze geschafft. Vor allem der momentan hippe Achtzigerjahre-Appeal könnte den Song nach vorne spülen.

Quelle: YouTube

Aserbaidschan

Anna Rossinelli spielte in der Show, bei der Aserbaidschan seinen Teilnehmer auswählte. Gewonnen haben Eldar Gasimov und Nigar Jamal. Die beiden werden in Düsseldorf eine dramatische Ballade schmettern – und damit vor allem im Ostblock auf Punktefang gehen.

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San Marino

Nach 2008 geht San Marino heuer zum zweiten Mal an den Start. Gewinnen soll Senit mit dem Song «Everytime». Dies dürfte schwierig werden: Die 08/15-Ballade hat man vergessen, bevor sie vorbei ist.

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Albanien

Für den Balkanstaat geht Aurela Gaçe ins Rennen. Die 36-Jährige hat schon so gut wie jeden Gesangswettbewerb in ihrer Heimat gewonnen – lebt jedoch seit zehn Jahren in den USA. Ihr Song «Kënga ime» klingt wie die Blaupause für einen ESC-Song aus dem Balkan: Hysterische Stimme, etwas Volksmusik und viel Pathos. Albanien ist keine Macht am Contest, erreichte jedoch die letzten drei Jahre jeweils das Finale.

Quelle: Vbox7

Armenien

Das armenische Fernsehen hat sich für Emmy entschieden. Im Gegensatz zum Vorjahr darf also nicht das Volk entscheiden, von wem es vertreten wird – analog zu Deutschland soll es aber eine Show geben, in der der Song bestimmt wird. Der Kaukasusstaat ist traditionell sehr stark beim Gesangswettbewerb: Bisher klassierte er sich immer in den Top 10, im Jahr 2008 schaffte es Sirusho sogar auf den vierten Platz.

Türkei

Auch bei der Türkei ist erst der Interpret, aber noch nicht der Song bekannt: Yüksek Sadakat. Die Rockband aus Istanbul dürfte ein harter Konkurrent für Anna werden – seit 2003 hat sich der türkische Teilnehmer immer unter den Top Ten im ESC-Finale klassiert. Damals gewann Sertab Erener mit «Everyway That I Can» das bisher einzige Mal für die Türkei.

Anna Rossinelli hat ohnehin sehr starke Konkurrenz: Mit Norwegen (2009), Russland (2008), Serbien (2007), Finnland (2006) und Griechenland (2005) sind ausser Titelverteidigerin Lena alle Gewinner seit 2005 in Annas Gruppe.

Einzig Polen, Ungarn und Malta haben in den letzten Jahren eine ähnlich schlechte Bilanz wie die Schweiz vorzuweisen.

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